Die Deutsche Börse zieht offensichtlich Nutzen aus den Bewegungen am Markt: So erzielte der Börsenplatzbetreiber im Gesamtjahr Erlöse in Höhe von 2,4 Mrd. EUR, was einem Anstieg von 16% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit erreicht das Unternehmen nach eigenen Angaben die höchsten Nettoerlöse seit der Finanzkrise.  

Deutsche Börse-Kurs in den vergangenen drei Monaten. Quelle: On Vista.
Deutsche Börse-Kurs in den vergangenen drei Monaten. Quelle: OnVista.

Anleger profitieren besonders von der positiven Entwicklung:  Die Dividende wird um 15 Cent auf 2,25 EUR erhöht, was einer Ausschüttungsquote von 55% des Konzern-Gewinn entspricht.

Grund für den Anstieg der Nettoerlöse sei das Auf- und Ab am Kapitalmarkt, u.a. bedingt durch die Griechenland-Krise und dem China-Crash im letzten Jahr, denn: Wenn die Volatilität hoch ist, wird in der Regel auch mehr gehandelt.

Bei den Gewinnen musste der DAX-Konzern dagegen Einbußen hinnehmen: Mit 665,6 Mio. EUR verdiente die Deutsche Börse 2015 unterm Strich etwa 13% weniger als 2014. Grund dafür seien einmalige Kosten für ein Sparprogramm und Aufwendungen für Übernahmen im Sommer. Zudem hätte ein Sondereffekt 2014 für einen positiven Beitrag gesorgt, der sich nicht mehr wiederholte.

Auch für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich die Deutsche Börse optimistisch: „Für 2016 erwarten wir aufgrund des verbesserten Marktumfelds und strukturellen Wachstums einen organischen Anstieg der Nettoerlöse von 5 bis 10%“, betont Gregor Pottmeyer, Finanzvorstand der Deutsche Börse AG.

Seit dem Amtseintritt des neuen Deutsche Börse-CEO Carsten Kengeter im Juni 2015 wird der Börsenplatzbetreiber ordentlich umgekrempelt. So wurde im Sommer das gruppenweite Wachstumsprogramm „Accelerate“ initiiert.  „Die Umsetzung des Wachstumsprogramms hat bereits zu schönen Anfangserfolgen geführt. Wir beschleunigen das Wachstum der Gruppe durch eine Vielzahl von neuen Initiativen“, erklärt Kengeter.

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