Eine aktuelle Umfrage von Cortent Kommunikation und Edison Investment Research zeigt, dass viele börsennotierte Unternehmen mit der Zusammensetzung ihrer Aktionärsstruktur nicht zufrieden sind: So ist für rund 47% der Emittenten das Aktionariat nicht optimal besetzt – wünschenswert wären demnach vorrangig institutionelle Investoren, die den Streubesitz erhöhen.  Nur 6% der befragten Umfrageteilnehmer wünschen sich dagegen mehr Privatanleger.

Umfrage über die Zufriedenheit der Aktionärsstruktur unter 47 börsennotierten Unternehmen aus allen Börsensegmenten. Quelle: Cortent Kommunikation AG
Umfrage über die Zufriedenheit der Aktionärsstruktur unter 47 börsennotierten Unternehmen aus allen Börsensegmenten. Quelle: Cortent Kommunikation AG

Insgesamt sucht laut Umfrage mehr als jedes viertes Unternehmen (28%) verstärkt Investoren, um den Free Float anzuheben. Damit soll ein Indexaufstieg oder –erhalt erfüllt werden – da neben dem Börsenumsatz auch die Marktkapitalisierung des Streubesitzes ein entscheidendes Kriterium für alle wichtigen Börsenindizes ist.

Hoher Stellenwert von Roadshows und Research
Auf die Frage, welche klassischen IR-Instrumente im Umgang mit Investoren bevorzugt werden, hoben rund 43% die Bedeutung der Investoren-Roadshows hervor. Fast 41% sehen eine steigende Bedeutung bei Conference Calls mit Investoren. Das Analysten-Research soll nach Ansicht von 34 Prozent an Gewicht gewinnen.

Fast jedes zweite Unternehmen  geht dabei zwischen zehn und 19 Tagen mit dem Management auf Road-show. Knapp 24% investieren nur bis zu neun Tagen, 19% sind dagegen 20 bis 29 Tage unterwegs. Dabei werde nichts dem Zufall überlassen: 90% der Befragten misst den Erfolg der Investorengespräche.  Anonymisierte, nachträgliche Befragungen der Kontakte rangieren mit 60% ganz vorne – gefolgt von der Messung anhand der Käufe der besuchten Investoren (57%). Immerhin rund 45%  bewerten den Erfolg anhand der Anzahl der Wiederholungstermine.

Social Media kaum beachtet
Weiterhin ergab die Umfrage, dass 68% der Emittenten auf den Einsatz von Social Media-Kanälen als Kommunikationsmittel für Investoren gänzlich verzichten. Knapp jeder Vierte (24%) nutzt Twitter – 17% stellen immerhin Imagevideos bei YouTube ein.

Doch auch die Nutzung von Social Media-Netzwerken soll gelernt sein: „Eine Social Media-Kommunikation ist nur dann zielführend, wenn man es richtig macht. Das bedeutet, dass neben regelmäßig neuen Inhalten auch die Interaktion mit den Investoren stets gewährleistet sein muss. Eine tagelang nicht beantwortete kritische Frage eines Anlegers wird dann schnell zum Nährboden für unangenehme Gerüchte. Social Media wirken sich dann kontraproduktiv auf Image und Wahrnehmung der Unternehmen aus“, bemerkt Volker Siegert, Vorstandsvorsitzender von Cortent.

Die ausführliche Studie können Sie hier nachlesen.

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