Der aws Gründerfonds und APEX Ventures investieren gemeinsam in das Wiener Startup IB Lab. Das Start-up hat sich auf künstliche Intelligenz im Gesundheitsbereich spezialisiert. Mit dem Investment soll das Produkt für weitere Gesundheitsbereiche weiterentwickelt und das Personal aufgestockt werden.

IB Lab hat eine Softwarelösung entwickelt, die mit Hilfe von Artificial Intelligence (AI) und Machine Learning (ML) zur Früherkennung und Diagnose von Knochenerkrankungen beiträgt. Anhand von kostengünstigen, konventionellen Röntgenaufnahmen erkennt die Software unterschiedliche Krankheitsstadien anhand von anatomischen Parametern, die in Kombination mit der Knochenstruktur analysiert werden.

Potenzial der Software reicht über 2D Bereich von Röntgenbildern hinaus

Die Anwendungsbereiche für die Software erstrecken sich von der klassischen Orthopädie mit den Gelenken des Bewegungsapparates bis hin zu Fragestellungen in der klinischen Traumatologie. Die technischen Inputdaten für die vergleichende Bilddiagnostik erhält das Unternehmen vor allem aus 2D Röntgenbildern. Das Potenzial der Software erstreckt sich allerdings bis hin zur Verarbeitung von 3D Aufnahmen.

„Wir sehen das größte Potential für unsere Lösungen vor allem im US-amerikanischen Raum, wo Mediziner in der Anwendung solcher Technologien einen entscheidenden Vorteil sehen”, sagt Richard Ljuhar, Geschäftsführer von IB Lab.

Das Team von IB Lab ist diese Woche von einem erfolgreichen Meeting mit der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) zurückgekehrt und wird nun bis Mitte 2019 über ein erstes für den Verkauf in den USA zugelassenes Medizinprodukt der Klasse zwei verfügen. Die Planungen für die Produktauslieferungen in die USA sind bereits in Gange.

Mit digitaler Unterstützung zu einer zielgenauen Diagnose und Therapie

Die Software kommt derzeit überall dort zum Einsatz, wo vergleichbare Ergebnisse, Produktivität und Effizient in der Diagnose von Knochenerkrankungen von besonderer Bedeutung sind. Bereits mehr als zwanzig Radiologen und Orthopäden nutzen die Software, in mehreren Krankenhäusern kommt sie bereits als Pilotprojekt zum Einsatz. Zukünftig sollen auch die Hersteller von Röntgengeräten die Software verwenden und sich damit am Markt technologisch differenzieren können.

„Heute muss ein Arzt jedes Röntgenbild genau ansehen und analysieren. Das ist eine aufwendige Routinetätigkeit, von der wir ihn entlasten wollen. Zusätzlich verbessern sich so die Ergebnisse, da nicht nur der subjektive Eindruck zählt, sondern die Röntgenbilder mit vielen anderen Aufnahmen verglichen werden.“, sagt Richard Ljuhar, CEO von IB Lab.

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Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.