Die amerikanischen Medizintechnik-Branche steht vor ihrer nächsten Milliardenübernahme: Der Konzern Becton-Dickinson aus New Jersey will für 12,2 Mrd. USD den kalifornischen Rivalen CareFusion übernehmen. Mit ihrem Zusammenschluss reagieren die Konzerne auf die zunehmenden Sparanstrengungen im US-Gesundheitssystem. Krankenhäuser bevorzugen aus Kostengründen inzwischen Medizintechnik-Zulieferer, die von teuren Geräten bis hin zu Kathedern und Einwegspritzen alles aus einer Hand anbieten können. Erst im Juni hatte der Medizintechnik-Konzern Medtronic angekündigt, für 43 Mrd. USD den Konkurrenten Covidien zu schlucken.

Becton-Dickinson entwickelt und vertreibt unter anderem Gerätesysteme und medizinische Einmalartikel wie Einwegspritzen und intravenöse Katheder. Kunden sind Hospitäler und Gesundheitseinrichtungen, aber auch Biowissenschaftler und Labore. Das 1897 gegründete Unternehmen mit rund 29.000 Beschäftigten setzte im vergangenen Jahr 8 Mrd. USD um. Die 16.500 Mitarbeiter starke Carefusion stellt unter anderem Infusionspumpen, chirurgische Instrumente und Drainagesysteme her und erzielte im Geschäftsjahr 2013/14 (bis Ende Juni) einen Umsatz von rund 3,84 Mrd. USD.

Becton Dickinson will den Kaufpreis in bar und in Aktien begleichen. Die Übernahme soll im ersten Halbjahr 2015 unter Dach und Fach gebracht werden. Die Aktionäre von Becton-Dickinson werden künftig 92% am fusionierten Unternehmen halten, die Anteilseigner von Carefusion knapp 8%.

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