Schlechte Nachrichten aus dem Hause Paion: So musste der Hersteller von Spezialpharmazeutika aus Aachen seine klinische Phase III-Studie mit seinem führenden Wirkstoffkandidaten Remimazolam Mitte Februar einstellen. Die Studie war erst im August vergangenen Jahres gestartet worden.

Dem Unternehmen war es nach eigenen Angaben im Rahmen der Patientenrekrutierung nicht gelungen, ausreichend Probanden für die Studie zu gewinnen. Ursprünglich sollten 530 herzchirurgische Patienten in die Studie eingebunden werden. Schlussendlich ließ sich das Studiendesign nicht mehr in die klinische Praxis übertragen.

In den USA trieb Paion dagegen weitere Phase III-Studien voran: z.B. eine Koloskopiestudie und eine Bronchoskopiestudie. Letztere leidet allerdings ebenfalls unter einer schleppenden Patientenrekrutierung. Der Abschluss dieses Vorhabens könnte sich nach Unternehmensangaben bis in das nächste Jahr verzögern. Allerdings sollen die durch den Abbruch in Europa freigewordenen Mittel nun in den USA verwendet werden. Auf diese Weise soll das Ziel erhalten bleiben,  im Jahr 2017 einen US-Zulassungsantrag einzureichen.

Ob eine neue chirurgische Phase III-Studie in Europa anberaumt wird, ist noch unklar, denn dafür wird zusätzliches Kapital benötigt. Der Kurs der Paion-Aktie war nach Verkündung des Studien-Abbruchs zunächst um mehr als 40% auf zeitweise 1,16 EUR eingebrochen. Allerdings verfügt das Unternehmen über ein Finanzpolster von 40,5 Mio. EUR. Somit scheint ein sofortiger Handlungsbedarf nach einer weiteren Kapitalerhöhung nicht zu bestehen.

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