Die Erstnotiz im Geregelten Markt ist für den 9. Mai vorgesehen. Plaziert werden bis zu 1 Mio. Stückaktien, die vollständig aus einer Kapitalerhöhung stammen. Ein Greenshoe ist nicht vorgesehen. Der Free Float beläuft sich auf 20 %.

                                                      

Eichborn zählt zu den bekanntesten deutschen Verlagen. Noch bilden Bücher wie die „13 ½ Leben des Kapitän Blaubär“ und Merchandising-Artikel („Kleines Arschloch“) das Kerngeschäft des Unternehmens. Mit den Mitteln aus dem Börsengang plant der Verlag die Wandlung zum integrierten Medienunternehmen: Im Focus stehen dabei die Verbreiterung der Rechtebasis, auch durch strategische Allianzen, und die bessere Verwertung des eigenen Contents bis hin zur Produzentenrolle im Bereich Film/ TV. Zudem soll das Geschäftsfeld Beratung (Bewerbungstraining u.ä.) weiter ausgebaut werden.

Im Jahr 1999 hat Eichborn einen Umsatz von 19,6 Mio. Euro erzielt. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet GoingPublic mit einem Umsatz von 21 Mio. Euro, für 2001 mit rund 30 Mio. Euro. Der Gewinn je Aktie steigt dabei von 0,15 Euro im Jahr 1999 auf 0,20 Euro im laufenden Jahr und soll im Jahr 2001 dann bereits 0,43 Euro betragen.

 

Bei einem angenommenen Emissionskurs von 12 Euro (oberes Ende der Bookbuilding-Spanne) ist die Aktie mit einem KGV auf Basis des für 2001 erwarteten Gewinnes von 27,9 relativ hoch bewertet. Vergleichbare Unternehmen wie Dino Entertainment oder Achterbahn weisen zwar einen noch höheres 2001er KGV von 40 bzw. 66 auf. Allerdings sollte man bei Eichborn berücksichtigen, daß das Unternehmen noch immer ein klassischer Verlag und zudem ein Nischenplayer ist. Außerdem muß Eichborn die angekündigte Wandlung zum integrierten Medienunternehmen erst noch realisieren – mit all den Kosten und Risiken, die mit einem Einstieg ins Filmgeschäft zunächst verbunden sind. Zeichnen sollten daher nur sehr risikofreudige Anleger – oder Fans des „Verlags mit der Fliege“.

Eine ausführliche Analyse des Unternehmens finden Sie auch im aktuellen GoingPublic-Magazin 5/2000 auf Seite 44.

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