Soziale Medien sind allgegenwärtig in der heutigen Zeit und werden längst von Unternehmen genutzt, um mit der Öffentlichkeit in Dialog zu treten. Auch die Investor-Relations-Branche ist bestrebt, die Kommunikation durch den Einsatz sozialer Medien nachhaltig zu verbessern. Dabei erscheinen das Angebot und die Vielfalt an Social-Media-Plattformen nahezu unbegrenzt. Die Entscheidung, ob und welche sozialen Medien eingesetzt werden sollen, ist somit schwierig. Deshalb hat der DIRK eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen und in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern einen Best Practice Guide mit Erfahrungen und Empfehlungen von IR-lern für IR-ler erstellt. Im Gespräch mit dem GoingPublic Magazin erläutert Katharina Beyersdorfer, Referentin der Geschäftsleitung des DIRK, was es im Umgang mit Internet und Social Media im IR-Alltag zu beachten gibt.

Katharina Ariane Beyersdrofer, DIRK
Katharina Ariane Beyersdorfer, DIRK
GoingPublic: Frau Beyersdorfer, das Internet und die sozialen Medien haben das Informationsverhalten von Investoren, Analysten, Privatanlegern und weiteren Stakeholdern des Kapitalmarktes in den vergangenen Jahren verändert, wodurch auch eine Wandlung der Erwartungen an die Kommunikationsarbeit der Emittenten einhergeht. Wie begegnen die Unternehmen diesen Erwartungen?

Beyersdorfer: Die Stakeholder erwarten eine attraktive Aufbereitung der Informationen sowie kurze Reaktionszeiten – aber auch Kommentarfunktionen, Share-Funktionen, Hypertext, Verlinkungen, Twitter und YouTube-Videos etc. sind wichtig. Besonders die Unternehmenshomepage bringt alle notwendigen Voraussetzungen mit, um die Erwartungen der Finacial Community an Transparenz zu erfüllen. Die Internetseite bildet die zentrale Anlaufstelle und Kommunikationsplattform für den Zugang zu aktuellen und offiziellen Informationen rund um das Unternehmen. Einige verfügen bereits über mobilfähige Internetseiten bzw. wählen ein responsives Webdesign. Andere bieten Apps an oder sind dabei, diese zu entwickeln. Damit einhergehend ist auch die Pflege von Keywords und hinterlegten Kurzbeschreibungen der einzelnen Websites (Descriptions), um die Präsenz der Unternehmenswebsite in Bezug auf Suchmaschinenoptimierung nicht außer Acht zu lassen. Angebote von Twitter und anderen Anbietern, die der direkten Interaktion zwischen dem Emittenten und dem Kapitalmarkt dienen, sind daher an die Internetseite des Unternehmens angebunden.

GoingPublic: Welche sind die aus Ihrer Sicht für IR wohl wichtigsten Social-Media-Plattformen?

Beyersdorfer: In den vergangenen Jahren hat sich Twitter als eine für Investor Relations gut geeignete Social-Media-Plattform durchgesetzt, um aktuelle Nachrichten einfach und schnell zu verbreiten. Dort sind überwiegend neue Nutzer, die noch nicht über die vorhandenen Kommunikationswege bedient werden. Häufig machen Privatpersonen einen Großteil der Follower aus, wovon Unternehmen mit einer breiten privaten Aktionärsbasis profitieren können. Institutionelle Kontakte werden weiterhin über die gängigen IR-Tools wie Roadshows, E-Mail oder Telefonate bedient. Twitter erweitert somit die Zielgruppenreichweite. Wie alle Social-Media-Plattformen dient es der Beziehungspflege, bei dem das Interesse und Vertrauen der User gewonnen werden muss. Es erklärt sich also von selbst, dass die Anzahl der Follower erst mit der Zeit steigt und auch ein ständiger Wandel zu sehen ist. Sollte jedoch die Anzahl der Follower sinken, muss dies analysiert werden, um geeignete Schritte einzuleiten.