Querdenker und „Freaks“ erwünscht

So waren sich die Panelisten einig, dass Innovationen in Unternehmen nur gelingen können, wenn es genügend risikobereite Mitarbeiter gibt, die über den Tellerrand hinausschauen. Geradlinige Lebensläufe seien deshalb nicht immer ein Garant für Erfolg: Besonders von Quereinsteigern und -denkern – so wie z.B. Apple-Gründer Steve Jobs, der keinen Uni-Abschluss hatte – können nach Ansicht von Hengstschläger viele Firmen profitieren. Doch sind solche „Freaks“ überhaupt erwünscht in der österreichischen Finanzbranche? „Ja – doch muss man auch für die entsprechende Organisation im Unternehmen sorgen, damit die ‚Freaks‘ und Freigeister ihre Ideen sammeln können“, so Mostböck. Christoph Boschan ergänzt: „Man braucht beide Pole – sowohl die ‚Freaks‘ als auch die eher Ordentlichen, die Geradlinigen.“

Förderlich sei übrigens durchaus für eine Unternehmenskultur, wenn man mehr Mut zum Scheitern habe, so das Ergebnis der Diskussionsrunde. Scheitern sei in der österreichischen und deutschen Kultur immer noch verpönt, während man in den USA deutlich entspannter damit umgehe – auch das könne für die Motivation von Mitarbeitern zuträglich sein.

V.l.n.r.: Katharina Beyersdorfer (DIRK), Prof. Dr. Olaf Streuer (Hochschule Wismar), Susanne Bixner (Inner Circle Consultants) und Stefan Schönauer (Immofinanz).
V.l.n.r.: Katharina Beyersdorfer (DIRK), Prof. Dr. Olaf Streuer (Hochschule Wismar), Susanne Bixner (Inner Circle Consultants) und Stefan Schönauer (Immofinanz).

IR-Manager: Der Alleskönner?

Flexibilität und Mut für Innovation – all das braucht ein guter IR-Manager. Im Panel „IR-Karriereweg“ wurden die Chancen, aber auch die Herausforderungen, die der IR-Job mit sich bringt, erläutert. Die Panelteilnehmer Prof. Dr. Olaf Streuer (Professor für Allgemeine BWL /Finanzierung und Marketing, Hochschule Wismar), Susanne Bixner (Partnerin und Geschäftsführerin, Inner Circle Consultants) und Stefan Schönauer (CFO von Immofinanz) sowie Panel-Moderatorin Katharina Beyersdorfer (Senior Managerin des DIRK) diskutierten darüber, wie sich die Rolle des IR-Managers in den letzten Jahren gewandelt hat.

Durch die zunehmend stärkere strategische Positionierung des Berufsbilds sei der IRler im Unternehmen sowohl Sprachrohr als auch Strategieberater zugleich. „Ein guter IRO ist gleichzeitig immer auch ein Generalist – sozusagen die eierlegende Wollmilchsau“, betont Streuer. Im Großen und Ganzen biete der IR-Job ein attraktives Berufsfeld – allerdings mit Karriererisiken (z.B. bei Vorstandswechseln, Delisting etc.). Kurzum: Der Job eines IR-Managers ist vielfältig, kann nervenaufreibend, aber spannend zugleich sein, so das Fazit der Diskussionsrunde.

Weitere Panelrunden auf der Jahreskonferenz behandelten u.a. Themen wie „Rechts-Update zum Kapitalmarkt“, „Reporting-Trends“, „Best Practice zu Krisenkommunikation“, „Wie Journalisten ticken“ und „Passiv, Aktiv, Aktivist – der neue Aktivismus“ sowie „Aktuelle Investmenttrends.“