In diesem Jahr gab es bislang so viele Transaktionen wie seit dem Vorkrisenjahr 2007 nicht mehr – dies befindet zumindest eine aktuelle Allen & Overy-Studie. Demnach wurde der weltweite M&A-Markt im ersten Halbjahr von mehreren milliardenhohen Transaktionen gekennzeichnet – insbesondere unter US-amerikanischer Beteiligung. Als Grund für die vermehrte M&A-Aktivität werden laut Experten die günstigen Finanzierungskonditionen genannt, die laut Prognosen auch noch im zweiten Halbjahr anhalten dürften.

Doch nicht nur US-amerikanische, sondern auch deutsche Unternehmen können sich über einen Anstieg an Transaktionen freuen: So gab es beispielsweise einen milliardenschwerem Deal zwischen den Pharmariesen Bayer und Merck & Co, denn Bayer erhielt mit einem Angebot von rund 14,2 Mrd. USD den Zuschlag zum Erwerb des Bereichs rezeptfreie Medikamente von Merck.

Der Healthcare-Bereich biete laut Dr. Michael J. Ulmer, M&A-Partner bei Allen & Overy, besonders attraktive Anreize für M&A-Aktivitäten, angestoßen durch „Konsolidierungs- und Arrondierungsprozesse, auf die Marktteilnehmer reagieren“.

Auffällig sei laut Studie weiterhin, dass die meisten Transaktionen in Deutschland vor allem im Private Equity-Sektor zu beobachten sind. So erwarb Triton beispielsweise in einem Auktionsverfahren für rund 1,3 Mrd. EUR die Wärmetauschersparte von Gea und konnte  sich zusätzlich für 730 Mio. EUR Teile des Kraftwerk-Zubehörgeschäfts von Alstom bemächtigen. Die Familienholding Kirkbi dagegen erwarb für rund 1,4 Mrd. EUR  den Feuerlöscher-Hersteller Minimax.

Derweil fiel im Immobiliensektor auf, dass es neben großvolumigen Portfoliotransaktionen auch  zu bedeutenden Veräußerungen von Immobilienkreditportfolien kam – beispielsweise die Commerzbank, die ein 4,4 Mrd. EUR Portfolio aus Spanien und Portugal an J.P. Morgan und Lone Star veräußerte.

Auch der Kapitalmarkt bot im zweiten Quartal attraktive Finanzierungs- sowie Exit-Optionen für  M&A-Beteiligungen: So konnte sich die Deutsche Bank durch die zweitgrößte Kapitalerhöhung ihrer Geschichte rund 8 Mrd. EUR sichern und gewann mit dem Herrscherhaus aus Qatar einen neuen Großaktionär.

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