Weitere gesetzliche Neuerungen stehen mit der EU-Marktmissbrauchsverordnung bevor, die eine Ausweitung der Ad-Hoc-Pflicht und weitere Meldepflichten vorsieht. Beim sogenannten MAR (Market Abuse Regulation) gilt u.a. die genaue und sorgfältige Dokumentation des Emittenten von Insidermeldungen und Pressegerüchten, auf die er ab sofort unverzüglich in Form einer Ad-Hoc-Mitteilung zu reagieren hat, zu beachten. Auch hier stehen IR-Verantwortliche vor der großen Herausforderung der praktischen Umsetzung im Unternehmen, was an der hitzigen Diskussionsrunde im Rahmen des Vortrags deutlich wurde.
Leadership-Power
Neue Formate durften auf der diesjährigen IR-Konferenz ebenfalls nicht fehlen: So sorgte die „Power Hour“, in der vier Gastredner jeweils 15 Minuten Zeit hatten über ihr jeweilige Thema zu referieren, für Abwechslung. Hier plädierte u.a. Silke Schlünsen von ODDO SEYDLER für eine Neureglung der Indexwerte („60/60/35/35“) und Birgit Opp von Zalando bewies in ihrem Vortrag „Pimp my HV-Rede“, dass eine HV alles andere als gähnend langweilig sein muss.
Erstmalig fand am Nachmittag des Vortages ein Programmpunkt zum Thema European Institutional Investor & Governance Trends und den neuen BVI-Richtlinien im DVFA-Center statt.
Einen Höhepunkt, neben noch weiteren spannenden Programmpunkten, stellte die Keynote des ehemaligen Generals der Bundeswehr und NATO-Oberbefehlshabers Dr. Klaus Reinhardt zum Thema „Leadership“ dar. Neben ethisch-wertvollen Tipps zur strategischen Unternehmensführung bot er spannende Einblicke aus seiner Zeit bei der ’Truppe‘, u.a. während des Militär-Einsatzes zum Wiederaufbau des zerstörten Kosovos.
Bei einem Glas Prosecco mit ausreichender Network-Gelegenheit konnte der umfangreiche Konferenztag schließlich in lockerer Runde ausgeläutet werden. Die Konferenz hat einmal mehr gezeigt, dass der IR-Job stets im Wandel begriffen ist und sich nicht nur den Herausforderungen neuer digitaler Trends, sondern auch den immer stärker zunehmenden Regularien seitens der EU stellen muss.