Hochkarätige Diskussionen wurden auf interdisziplinärer Basis vor internationalem Publikum auf der diesjährigen PerMediCon geführt: Unter dem Motto „Die Zukunft der Medizin liegt in den Details“ diskutierten über 400 Experten aus sieben Ländern an zwei Kongresstagen in Köln über Fortschritte und Herausforderungen der personalisierten Medizin.

Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen betonte die Notwendigkeit des ständigen Austausches zwischen den Verantwortlichen: „Es geht um Fortschritt, der bei den Menschen ankommt. Dieser Fortschritt ist nur durch hohe Fachkompetenz und einen inter- und transdisziplinären Austausch mit allen Beteiligten zu erreichen.“

Kongresspräsident Prof. Dr. Michael Hallek betonte die Verantwortung, das Gesundheitswesen so zu organisieren, dass alle Krebspatienten in Deutschland nach dem aktuellen Stand der Forschung behandelt werden können. Denn auch wenn einige Krebsarten mittlerweile sehr gut behandelbar sind, konnte bei anderen über lange Zeit kein Durchbruch bei der Lebensverlängerung erreicht werden.

Der Fokus der PerMediCon 2015 lag auf der Onkologie – dort sind die Entwicklungen aktuell am weitesten fortgeschritten. Unter anderem wurde die Frage diskutiert, ob das hiesige Gesundheitssystem reif für eine Onkologie der Zukunft ist. Die personalisierte Medizin bringt jedoch auch potenzielle neue Konfliktfelder in der Umsetzung mit sich. So wurde auch die Frage „Zentralisierte Diagnostik vs. Freier Zugang für alle?“ lebhaft erörtert. Ergänzend wurden neue Entwicklungen und Strategien im Bereich Blutkrebs aus Kanada, Finnland und den USA vorgestellt.

Das wissenschaftliche Programm wurde durch einen „Call for Projects“ ergänzt. Mehrere innovative und anwendungsorientierte Projekte, die auf Produkte, Technologien und Dienstleistungen im Kontext der personalisierten Medizin abzielen, wurden präsentiert und schließlich prämiert.

Den diesjährigen PerMediCon-Award nahm das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik, Universität Potsdam für sein Projekt „Drug Response Analysis“ in Empfang. Der zweite Platz ging an das Projekt „QITHERA: Novel anti-cancer compounds to treat triple negative breast cancer (TNBC)” des Instituts für Pathologie, Uniklinik der RWTH Aachen. Den dritten Preis gewann schließlich die NEO New Oncology AG, Köln mit dem Projekt “NEOliquid – A blood based, non-invasive test to identify all genomic alterations relevant to therapy of cancer patient”.

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