Biotech bleibt attraktiv für Übernahmen! Laut einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfer von KPMG „Deal Capsule – Transactions in Chemicals & Pharmaceuticals“, wird die pharmazeutische Biotechnologie in 2017 zu den drei aktivsten M&A-Branchen gehören. Allerdings sind die Deals im vergangenen Jahr zunächst zurückgegangen. Demnach wurden laut KPMG insgesamt 778 Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von 185 Mrd. USD abgeschlossen.

 

Die zehn größten Transaktionen vereinten einen Gesamtwert von immerhin 124,4 Mrd. USD, auch hier gab es einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr mit rund 30%. Für die größte Transaktion stand die Übernahme von Allergans Generika-Sparte durch den israelischen Konzern Teva für 40,5 Mrd. USD.

 

Shire und Pfizer besonders hungrig

Auch in diesem Jahr werden Pharmakonzerne vermehrt in Biotechnologie investieren. Allein sechs der zehn größten Übernahmen hatten ein Biotech-Ziel im Visier. Für die größte Transaktion zeichnete der Shire-Konzern verantwortlich: Er kaufte Baxalta für 32 Mrd. USD. Und Konkurrent Pfizer übernahm den Biotech-Krebsspezialisten Medivation für immerhin 14 Mrd. USD.

 

Patentabläufe beflügeln M&A-Markt

Den Hintergrund für den anhaltenden Biotech-Boom in den Pharma-Chefetagen sehen die KPMG-Verantwortlichen in dem Bestreben, die eigenen Pipelines wieder aufzufüllen. Daher hält „Big Pharma“ gezielt Ausschau nach Biotech-Firmen, deren Produktkandidaten sich i einer späten Entwicklungsphase befinden. Entsprechende Aufkäufe sollen potenzielle Verluste durch das Auslaufen eigener Patentschutze ausgleichen.

 

Wachsende Bedeutung von Generikas

Denn allein die Patentabläufe bis ins Jahr 2022 gefährden auf Pharmaseite laut KPMG einen Umsatz von rund 250 Mrd. USD. Das sei für einige Unternehmen ein Umsatzrückgang um mehr als 50%. Umgekehrt könne der Generika-Markt bis ins Jahr 2020 auf 103 Mrd. USD wachsen.

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