Begleitet wird die in Karlsruhe ansässige Firma bei ihrem Börsengang von der K/L/M Equity AG als Konsortialführer sowie M.M. Warburg, Close Brothers Equity Markets S.A. und VEM Virtuelles Emissionshaus. Von den 254.097 Aktien stammen 231.417 Aktien aus einer Kapitalerhöhung, den Greenshoe in Höhe von 22.680 Aktien stellen die Altaktionäre zur Verfügung. Nach dem Börsengang liegt der Free Float (inkl. Greenshoe) bei rund 31 %.

                                                                  

Die 1989 als Softwarevertrieb gegründete CDV AG erzielt heute rund 80 % des Umsatzes mit Computerspielen. Insbesondere das Erotik-Abenteuer-Spiel „WET – The sexy Empire“ gehört mit über 130.000 verkauften Exemplaren zu den erfolgreichsten Spielen des Unternehmens. Für weiteres Wachstum soll in diesem Jahr das Strategiespiel „Sudden Strike“ sorgen. Hier plant CDV den Absatz von über 200.000 Exemplaren. 

Doch dabei soll es nicht bleiben: In den nächsten Jahren sollen jährlich fünf bis zehn eigene Spiele pro Jahr angeboten werden, darunter mindestens ein Kassenschlager. Der Umsatz des Spieleherstellers soll durch diese Strategie noch in diesem Jahr auf 14,7 Mio. Euro und 2001 auf 20,1 Mio. Euro steigen. Mit den ersten Gewinnen können die Anleger erst im Jahre 2002 rechnen. Nach Verlusten in Höhe von rund 1,1 Mio. Euro in diesem Jahr und 0,56 Mio. Euro im kommenden Jahr soll der Gewinn im Jahre 2002 dann bei 3,1 Mio. Euro liegen. Dies entspricht einem Gewinn pro Aktie von satten 3,9 Euro.

Das durchschnittliche Marktwachstum des Entertainment-Software-Marktes liegt bei rund 25 %. Allerdings dominieren diesen wachstumsstarken Markt Global Player wie Electronic Arts, Infogrames und Eidos. Daher wird es CDV nicht leicht haben, seine ambitionierten Pläne in die Tat umzusetzen.

Für den Anleger bedeutet dies: Gelingt es CDV wirklich, jedes Jahr mindestens mit einem Vollpreisspiel (Verkaufspreis über 55 DM) einen Kassenschlager zu landen, kann sich die Aktie zu einem echten Highflyer entwickeln. Das Risiko, weniger erfolgreiche Spiele am Markt zu plazieren, ist angesichts des großen Wettbewerbs nicht zu vernachlässigen.

Bei einem Emissionskurs von 45 Euro wäre CDV mit einem 2001er Kurs-Umsatz-Verhältnis von 2,1 im Vergleich zu den bereits am Neuen Markt notierten Entertainment-Software-Unternehmen Phenomedia AG (KUV 19) und Swing AG (KUV 4) vergleichsweise günstig bewertet. Allerdings schreiben die beiden Vergleichsunternehmen bereits schwarze Zahlen.

Daher empfiehlt sich eine Zeichnung der CDV-Aktie nur für Anleger mit Spaß am Nervenkitzel. Oder anders ausgedrückt: Wer keine Spielernatur ist, sollte die sich abzeichnenden Zeichnungsgewinne mitnehmen und in weniger risikoreiche Werte investieren.

Eine ausführliche Analyse des Unternehmens finden Sie auch im GoingPublic-Magazin 4/2000, S. 30 und 31.

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