Eines muss mal gesagt werden: Die Redaktion vom HV Magazin beneide ich nicht. Jedes Jahr recherchieren die von jedem börsennotierten Unternehmen (im Prime und General Standard) HV-Locations und machen daraus alle möglichen Statistiken. Das muss eine ganz schöne Arbeit sein! Und unter uns: Ein bisschen dämlich ist es auch. Es kommt doch jedes Jahr dasselbe raus! In München und Frankfurt sind die meisten HVs. Überraschung! Wer hätte das gedacht? Ehrlich gesagt jeder vernünftige Mensch, der eine grobe Ahnung davon hat, wo die meisten Unternehmen ihren Sitz haben (hier die Lösung für alle anderen: in München und in Frankfurt).

Ich finde, das muss sich ändern. Dann lohnt sich auch die ganz Auswerterei wieder. Und versetzen Sie sich mal in die Lage des deutschen Durchschnitts-Privataktionärs (73 Jahre, wohnhaft in Castrop-Rauxel und zumindest von jedem DAX-Unternehmen und jeder Gesellschaft im näheren Umkreis eine Aktie im Depot). Auch wenn München und Frankfurt schöne Städte sind (also zumindest München), wird es doch auf die Dauer langweilig, ständig dorthin zu fahren.

Deshalb mein Appell an Sie, liebe HV-Verantwortliche: Haben Sie mehr Mut zur Pampa! Schreiben Sie sich in die Satzung, dass die HV überall in Deutschland stattfinden kann, und variieren Sie jährlich Ihre Locations, um Ihren Aktionären abwechslungsreiche Reisen zu ermöglichen. Daimler zum Beispiel hat das schon erkannt. Die HV war fernab vom Firmensitz und allen relevanten Wirtschaftszentren in einer Provinzstadt, die nicht mal einen vernünftigen Flughafenanschluss hat – Berlin.

Diese Kolumne ist erschienen in der HV Magazin Sonderausgabe „HV-Locations 2013/2014“. Hier geht es direkt zum E-Paper.

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