CHORUS Clean Energy und Capital Stateg wollen künftig gemeinsam komplett neue Märkte innerhalb Europas und Nordamerikas im Bereich Wind- und Solarenergie erschließen.
CHORUS Clean Energy und Capital Stateg wollen künftig gemeinsam komplett neue Märkte innerhalb Europas und Nordamerikas im Bereich Wind- und Solarenergie erschließen.

Sie sind beide börsennotiert, mit Senvion gab es Anfang des Jahres hierzulande einen Börsengang von einem Windenergieunternehmen, in Dänemark legte das Windparkunternehmen Dong ein Mega-IPO hin  –  welche besonderen Chancen bietet eine Börsennotierung für Erneuerbare Energie-Unternehmen?
Götze: Die erfolgreichen Börsengänge der genannten Unternehmen sind ein Beleg dafür, dass auch andere Investoren die Einschätzung von Herrn Maubach und mir teilen. Der Markt für erneuerbare Energien ist wegen seines anhaltenden Wachstumspotenzials überaus attraktiv. Die Börsennotierung stellt eine attraktive Kapitalquelle dar. Mit den Erlösen aus Kapitalerhöhungen und dem entsprechenden Know-how lassen sich schnell und flexibel renditestarke Wind- und Solarparks erwerben. Das haben Capital Stage und CHORUS vorgemacht.

Werden wir künftig mehr Cleantech-Unternehmen an der Börse sehen?
Maubach: Das halte ich für sehr wahrscheinlich, ja. Eine Begründung dafür hat Herr Götze schon gegeben. Um die Ziele der Energiewende zu erreichen, sind noch immense Investitionen notwendig, die über den Kapitalmarkt finanziert werden können.

Wo wollen sie weitere Solar- und Windenergieprojekte zukaufen und lassen sich diese mit der aktuellen Kapitalausstattung erreichen?
Maubach: Zu unseren gemeinsamen Kernmärkten zählen Deutschland, Frankreich und Italien. Zudem betreiben wir gemeinsam Solar- oder Windparks im Vereinigten Königreich, Österreich und Finnland. In diesen Ländern wollen wir unser Portfolio erweitern und zusätzlich ganz neue Märkte innerhalb Europas und Nordamerikas erschließen. Unser nächstes Etappenziel besteht darin, die Schwelle von einem Gigawatt der installierten Gesamtleistung unseres gemeinsamen Portfolios zu überschreiten. Das wird bereits in Kürze der Fall sein.
Götze: Die Finanzierungsmöglichkeiten dafür haben wir. Die neue Gesellschaft verfügt gerade vor dem Hintergrund ihres äußerst stabilen und risikoarmen Geschäftsmodells über eine ausgesprochen solide Eigenkapitalausstattung. Diese komfortable Ausgangssituation ermöglicht uns, das bestehende Anlagenportfolio deutlich auszuweiten. Hinzu kommen die Wachstumsmöglichkeiten aus dem Geschäftsbereich Asset Management von Wind- und Solarparks für institutionelle Investoren.

Wie schätzen Sie die aktuelle Lage der Solar- und Windenergiebranche ein und wie wird sich diese in den nächsten Jahren entwickeln?
Maubach: Kaum eine Branche bietet ein vergleichbares Wachstumspotenzial und kann entsprechend hohe Wachstumsraten vorweisen wie die unsere. Diese Wachstumschancen für unsere Industrie gibt es aber nicht umsonst und ohne neue Risiken. Wir müssen akzeptieren, dass immer mehr Wettbewerb und Markt auch in unsere Industrie Einzug hält. Die europaweit umgesetzten Auktionsverfahren für Neuinstallationen sind richtig und ein gutes Beispiel für steigende Anforderungen an die Erneuerbare Industrie. Größere Investitionen und eine höhere Kapitalkraft werden erforderlich, und damit eine Phase der Konsolidierung einläuten. Diesen Trend zur Marktkonsolidierung haben wir erkannt und wollen daher gemeinsam die Zukunft der Branche aktiv mit gestalten.

GoingPublic: Meine Herren, vielen Dank für das spannende Gespräch

Das Interview führte Svenja Liebig und erschien zuerst im GoingPublic Magazin 8-2016.

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