So schaut der Markenverband durchaus positiv in die Zukunft. Zwar haben konsumnahe Markenartikler in Deutschland im abgelaufenen Jahr 2 % Umsatzrückgang hinnehmen müssen, durch starke Ausweitungen im Bereich Mineralöl und Automobilbau sei aber ein Gesamtplus von 1,5 % zu verzeichnen gewesen. Im Export beläuft sich der Zuwachs sogar auf 4,8 %.

Eine Marke als solche ist also nach wie einträglich. Papa tankt in seinen Benz eben nur das gute Markenbenzin, auch wenn der Sprit nebenan in der freien Tankstelle aus der gleichen Raffinerie kommt. Und Mama vertraut auf die Megaperls, weil da sie weiß, was frau hat. Für das laufende Jahr rechnen die Markenartikler mit weiter steigenden Umsätzen und in vielen Fällen mit der weiteren Verbesserung des Ertragsniveaus.

Johann Lindenberg, Sprecher des Markenverbandes, sieht ein Abebben der Geizwelle, vielleicht sei sie auch schon gebrochen. Auf alle Fälle sei der Einstieg in das Geschäft mit Eigenmarken, von vielen Vollsortimentern in der Vergangenheit betrieben, nicht mehr vielversprechend. Auf alle Fälle sei der Ausbau dieser Aktivitäten unwahrscheinlich, was die Stellung der Marke weiter festigt.

Für Anleger bedeutet diese Entwicklung, daß Unternehmen mit ertragsstarken Marken wie Beiersdorf (z.B. NIVEA), BOSS oder Henkel durchaus auf der Watchlist erscheinen dürfen, auch wenn Zykliker derzeit nicht eben auf breiter Front empfohlen werden. Die Zahlen und Erwartungen des Markenverbandes könnten aber auf eine Trendwende hindeuten.

Stefan Preuß

Die GoingPublic Kolumne erscheint wöchentlich in Zusammenarbeit mit dpa-AFX.

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