Die Tübinger SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement steigt beim Berner Unternehmen CoreMedic ein. Das Start-up entwickelt minimalinvasiv einzusetzende Reparatursets zur Behandlung von Herzklappenerkrankungen. SHS investiert dafür Mittel aus seinem 125 Mio. EUR schweren vierten Fonds, um weiteres Wachstum sowie die klinische Verwendung der Produkte von CoreMedic voranzutreiben. Weitere finanzielle Details wurden nicht bekanntgegeben.
Rund 20.000 Herzklappen-Operationen jährlich in Deutschland
Herzklappenerkrankungen wie Mitralklappeninsuffizienz oder Mitralinsuffizienz sind eine der häufigsten Ursachen für Herzfehler. Aufgrund von Klappenfehlern werden alleine in Deutschland rund 20.000 Operationen jährlich durchgeführt. Die aktuell gängigste Behandlungsmethode ist dabei die Operation am offenen Herzen.
CoreMedic hat mit „ChordArt eine neue Methode entwickelt, die leichter durchführbar ist und weniger Belastung für den Patienten bedeutet. Eine Behandlung mit „ChordArt“ stellt einen vergleichsweise geringen invasiven Eingriff dar und erlaubt deshalb auch die Therapie von Patienten, für die eine schwierige und belastende Operation am offenen Herzen nicht in Frage kommt. Minimalinvasiv, über die Oberschenkelschlagader (transfemoral) werden Implantate zum Herzen geführt und an den Herzklappen angebracht. Die Methode kann für Patienten bestmögliche Behandlungserfolge erzielen. Weltweit könnten damit Millionen von betroffenen Patienten besser behandelt werden.
Humanklinische Verwendung ab 2018
CoreMedic wird das frische Kapital für die Weiterentwicklung seiner Technologien nutzen. Die erste humanklinische Verwendung ist für 2018 vorgesehen ebenso wie die Durchführung einer klinischen Studie zur Zulassung des Produktes in Europa (CE-Kennzeichnung).
„Durch die geringere Schwere des Eingriffs eignet sich ChordArt auch für aktuell nicht behandelbare Patienten. Und es kann das Verletzungsrisiko im Vergleich zur herkömmlichen Operationsmethode wesentlich verringern“, sagt Thomas Bauer, CEO von CoreMedic, und ergänzt: „Die Implantatmethode zur Behandlung von Mitralinsuffizienz hinterlässt nur kleinste Spuren und fügt sich nahtlos in die natürliche Anatomie des Herzens ein. Notwendige Folgebehandlungen sind damit möglich.“
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