Bildnachweis: Carl – stock.adobe.com.

Die Zahl von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln auf dem deutschen Markt wächst kontinuierlich: 37 Biopharmazeutika – davon 30 Originalprodukte und 7 Biosimilars – kamen im vergangenen Jahr hinzu. Damit sind nun 398 Biopharmazeutika für den deutschen Markt zugelassen, berichtet der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa) in seinem aktuellen Biotech-Report „Medizinische Biotechnologie in Deutschland 2023“. Auch die Nachahmerpräparate von Biopharmazeutika, die nach Patentablauf der Originalpräparate entwickelt werden dürfen, sind demnach heute eine feste Größe auf dem Arzneimittelmarkt: Nicht nur wächst ihre Zahl stetig, sondern auch ihr Marktanteil im Vergleich zu Original-Biopharmazeutika nimmt von Jahr zu Jahr zu.

Die positive Entwicklung bei den Biosimilars zeigt deutlich, dass ein regulativer Eingriff der Politik völlig unnötig ist„, sagt Manfred Heinzer, Geschäftsführer der Amgen GmbH. Wenn nun im August die automatische Substitution in der Apotheke eingeführt wird, werde sie mehr Verunsicherung als Effekt bringen, so Heinzer.

Biosimilars mit durchschnittlichem Anteil von 64 Prozent

Im vergangenen Jahr zeigte sich erneut, dass Biosimilars im entsprechenden biopharmazeutischen Segment gegen Originalprodukte erfolgreich bestehen können. Sie erreichten einen durchschnittlichen Anteil von 64 Prozent. Das ist eine Steigerung von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Einige der Biosimilars erreichen sogar im ersten Jahr nach ihrer Einführung Marktanteile von bis zu 80 Prozent im Wettbewerb mit Originalprodukten.

Medizinische Innovationen gegen Krebs

Viele Biopharmazeutika werden in der Krebstherapie eingesetzt. Auch in der Forschung liegt ein Entwicklungsschwerpunkt auf der Onkologie. Die gesamte Pipeline umfasst aktuell 672 Forschungsprojekte – davon suchen 302 Projekte laut vfa Biotech-Report nach neuen Therapieansätzen gegen Krebs.

Die gut gefüllte Pipeline zeigt, dass die Pharma-Unternehmen weiterhin auf hohem Niveau in Forschung und Entwicklung investieren. Allein Amgen hat z.B. im vergangenen Jahr 4,4 Mrd. USD für weltweite Forschungsprojekte aufgewendet, das sind 17 Prozent seines Umsatzes.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.