Die SCY Beteiligungen AG steht mit dem Rücken zur Wand. Nach der Komplett­abschreibung der China-Tochter BPIC und dem Scheitern eines Großteils der übrigen

Beteiligungen ist das Vermögen weitgehend aufgebraucht. Um der Gesellschaft dennoch eine Zukunft zu geben, beschloss die außerordentliche HV am 16.11. die Sacheinbringung der Fast-­Finance24-Gruppe, die Konsumenten- und Mikrokredite an Personen mit wirtschaftlichen Engpässen vergibt. Noch ist dieses Unternehmen sehr klein. Der Wirtschaftsprüfer Mazars unterstellt in ­seinem Bewertungsgutachten aber ganz erhebliches Wachstum.

Im Jahr 2022 soll der Umsatz mehr als 200 Mio. EUR betragen und ein Ergebnis von über 20 Mio. EUR erwirtschaftet werden. In dem gewählten Kapitalisierungszins von 30% zeigt sich aber, dass Mazars zugleich sehr hohe Risiken sieht. Das Grundkapital der SCY wird sich mit der Sacheinbringung auf 46,9 Mio. EUR mehr als vervierfachen. Theoretisch bedeutet dies für die Altaktionäre also eine erhebliche Verwässerung. Kritik regte sich ­dennoch kaum auf der HV. Das Treffen war bereits nach 90 Minuten beendet. Nachdem aktuell kaum noch Vermögen vorhanden ist, können die Aktionäre letztlich auch nicht viel verlieren.

Autor/Autorin