Wiederholt sich die Geschichte? 16 Jahre nach den ersten Fusionsplänen erwägen Deutsche Börse und die London Stock Exchange (LSE) erneut einen Zusammenschluss, hieß es in den Medien heute. Durch eine Fusion mit der LSE würde der mit Abstand größte europäische Börsenbetreiber entstehen. Die Deutsche Börse-Aktie kletterte am Dienstag daraufhin um 10% nach oben – der Kurs der LSE stieg sogar um 17%.

Deutsche Börse Kurs kletterte nach den Fusions-Gerüchten mit der LSE nach oben. Quelle: OnVista.
Der Deutsche Börse-Kurs kletterte nach den Fusions-Gerüchten mit der LSE nach oben. Quelle: OnVista.

Sowohl die Deutsche Börse als auch die LSE lieferten bislang keine offizielle Stellungnahme ab. Jedoch wird in Insiderkreisen gemunkelt, dass ein Zusammenschluss unter Gleichen stattfinden soll. Aktionäre der Deutschen Börse würden an dem neuen Unternehmen 54,4% halten. Alle Sparten sollen unter altbekannten Namen auftreten.

Die Fusionspläne zwischen Deutscher Börse und LSE sind nicht neu: So traten die beiden Börsenbetreiber bereits im Jahr 2000 wegen eines Zusammenschluss in Verhandlungen, damals noch unter dem Deutsche Börse-Vorstandsvorsitzenden Werner Seifert. Die Pläne scheiterten jedoch vorerst an dem Widerstand der Londoner Broker und LSE Aktionären. Ende 2004 bemühte sich Seifert erneut um die Londoner Börse: Diesmal legte er ein Übernahmeangebot für die London Stock Exchange (LSE) vor. Dieser Plan scheiterte am Widerstand zahlreicher Aktionäre der Deutschen Börse AG, die unter anderem den geplanten Kaufpreis als überzogen kritisierten. Als schärfster Gegner trat damals der englische Hedgefonds The Children’s Investment Fund (TCI) auf. Die Konsequenz: Seifert verlor im Mai 2005 auf Druck der eigenen Aktionäre sein Amt.

Weitere Fusionspläne seitens der Deutschen Börse, wie z.B. mit der Schweizer SIX Swiss Exchange 2004 und der NYSE Euronext 2011 scheiterten ebenfalls. Bei letzterem stellte sich die EU-Kommission quer.

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