Bildnachweis: Birkenstock.

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Die Firma produziert nahezu ausschließlich in Deutschland, 2019 waren es ungefähr 25 Millionen Paar Schuhe und Sandalen, die an den Mann oder Frau gebracht wurden. Im vergangenen Geschäftsjahr lief in den deutschen Betrieben die gesamte Fußbett-Produktion und auch 95 Prozent der fertigen Produkte stammten aus dem Inland. In Portugal gibt es eine zusätzliche Komponenten-Fertigung. Zum Stichtag 30. Juni 2023 beschäftigte Birkenstock rund 6.200 Mitarbeiter, davon sind etwa 4.800 Vollzeitstellen. Den größten Teil seiner Erlöse macht Birkenstock in Nord- und Südamerika mit einem Anteil von 54 Prozent im vergangenen Geschäftsjahr, gefolgt von Europa mit 36 Prozent. Frauen machen 72 Prozent der Kundschaft aus. Das erfolgreichste Design ist das 1973 eingeführte Modell Arizona. Durch die neuen Eigentümer rund um LVMH profitiert Birkenstock nicht nur von neuen Marktzugängen und Distributionskanälen, auch die Handelsstrategie hat sich gewandelt. CEO Reichert setzt heute vermehrt auf ein Luxus- statt Öko-Image sowie auf eigene Stores statt den kleinen Fachhandel ums Eck.

Die Schuhfirmen Alpro, Betula, Birki, Footprints, Papillio und Tatami sind Lizenznehmer von Birkenstock. Diese eigenständigen Firmen, die im Besitz der drei Söhne Karl Birkenstocks sind, nutzen teilweise das Know-how von Birkenstock, das sich unter anderem in den ausgeformten Fußbettungen widerspiegelt. Die Lizenznehmer dürfen – abhängig von der Qualität – für ihre Produkte mit den Zusätzen „Original Birkenstock Fußbett“ oder „licensed by Birkenstock“ werben. (Quelle: Wikipedia / Bild aus Unternehmenspräsentation SEC 09-2023)

USP: Eigenfertigung in Deutschland, Regulierung der EU

Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal von BIRKENSTOCK gegenüber ausländischen Herstellern ist die vertikal integrierte Fertigung, die starke Wettbewerbs- und Betriebsvorteile in einer Branche schafft, welche die Produktion seit den 1980er Jahren weitgehend ins Ausland verlagert hat. Im Jahr 2022 hat Birkenstock mehr als 95 % seiner Gesamtprodukte und 100 % der patentgeschützten Fußbetten in den fünf eigenen Fabriken in Deutschland hergestellt, mit zusätzlicher Komponentenfertigung in Portugal. Mit angestellten Fachkräften und völlig individuell hergestellten Automatisierungsanlagen wird sichergestellt, dass die Produktion in strenger Übereinstimmung mit jahrhundertealtem Know-how und handwerklichem Können durchführt wird. Dabei unterliegen alle Produkte den strengen Regularien der EU-Aufsichtsbehörden. Der höchste Qualitätsstandard ist damit gewährleistet. Durch den nachhaltigen Bezug der meisten verwendeten Rohstoffe aus ganz Europa hält Birkenstock die strengen Qualitäts-, Sozial- und Umweltstandards ein.

Die Geschäftszahlen bis zum 31.03.2023

BIRKENSTOCK Holding Ltd.  
in Mio. EUR   H1-2022 H1-2023 2020 2022
Umsatz *)   542.558 644.173 727.932 1.242.833
Nettoergebnis *)   73.496 40.207 101.318 187.111
EpS   0,38 0,21 0,53 0,99
KGV (oberer Preis 49 USD)   61,7 111,1 88,1 47,1
  *) sämtliche Angaben in Euro; Quelle: F1 SEC Zulassungsprospekt / GoingPublic Research

Vor drei Jahren machte das Unternehmen noch rund 720 Mio. EUR Umsatz, im letzten Jahr waren es schon 1,24 Mrd. EUR. Unter dem Strich wurden 187 Mio. EUR verdient. Zum Halbjahr 2022/23 stieg der Umsatz um 18,8 % von 542 auf 644 Mio. EUR. Wegen gestiegener Kosten in der Herstellung und Beschaffung und Währungsverlusten sank der operative Gewinn aber von 155,1 auf 117,7 Mio. EUR, die operative Marge respektive von 28,6 auf 18,2 %. Wahrscheinlich dürfte das zweite Halbjahr auch noch von den Kosten für den Börsengang beeinflusst werden.