Bildnachweis: beaconsmind AG.

Jetzt, da die Restriktionen vorbei sind: Hatten sie das kürzlich erfolgte Listing in Frankfurt bereits länger und unabhängig von Corona geplant? Warum das De-Listing in Wien?

Die Strategie die wir hatten war ja zunächst an die Euronext Paris mit ihren vielen internationalen Investoren zu gehen. Mit dem Listing in Frankfurt notieren wir nun auch am wichtigsten Börsenplatz in Europa. Die Börse Frankfurt ist genau die richtige Plattform, um uns internationalen Investoren zu präsentieren, die an unserer Wachstumsgeschichte teilhaben wollen. Der Börsengang in Frankfurt kommt zu einem Zeitpunkt, an dem unsere Unternehmensentwicklung eine besondere Dynamik entfaltet und die Potenziale von beaconsmind für Anleger immer besser sichtbar werden. In zahlreichen und umfangreichen Gesprächen mit u.a. unseren Investoren hat sich herauskristallisiert, dass der Finanzplatz Frankfurt der besser zugeschnittene Kapitalmarkt für uns ist. Insofern haben wir uns für das Delisting in Wien und die Notizaufnahme in Frankfurt entschieden.

Sie würden somit in absehbarer Zeit ein weiteres Listing, z.B. in den USA, ausschließen?

Das Listing hier in Frankfurt ist noch so frisch, das ist aktuell noch schwierig abzusehen. Die Notierung im Scale-Segment und über XETRA ist erstmal ein Meilenstein für beaconsmind, von wo aus wir uns wichtigen Investoren die an unserer Wachstumsgeschichte teilhaben wollen präsentieren können. Sie hatten ja unsere dynamische Umsatzentwicklung im letzten Halbjahr erwähnt, insofern kommt das Listing jetzt erstmal zu einem absolut richtigen Zeitpunkt um die Potentiale des Unternehmens sichtbar werden zu lassen.

Ende 2021 haben Sie im Rahmen einer Kapitalerhöhung 5,8 Mio. Franken eingenommen. Zudem sind Sie vor rund einem Jahr mit der Seed Group aus dem Vereinigten Arabischen Emiraten eine strategische Partnerschaft eingegangen, u.a. auch um verstärkt in der Region zu expandieren. Denken sie in nächster Zeit auch über eine erneute Kapitalerhöhung nach?

Wir sind mit der Seed-Group, das Private Office von Scheich Saeed Bin Ahmed Al Maktoum, ein Mitglied der Herrscherfamilie von Dubai, eine langjährige Partnerschaft eingegangen. Dadurch erhalten wir direkten Zugang zu Unternehmen und Geschäftskontakten der königlichen Familie und können unser Wachstum in der Region weiter vorantreiben. Unser primäres Ziel ist es nun nachhaltig profitabel zu werden. Dabei halten wir daran fest, in 2023 ein  positives EBITDA  zu erreichen. Wir verfügen über eine robuste Finanzstruktur ohne ausstehende Schulden und sind hervorragend positioniert, unser internationales Wachstum aus eigener Kraft voranzutreiben. In Zukunft möchten wir weitere Kapitalmaßnahmen natürlich aber nicht ausschließen.

Sie haben im Zuge des kürzlich erfolgten Börsengangs kommuniziert, Ihren Investoren auch schon in diesem Jahr ein starkes Umsatzwachstum präsentieren zu wollen. Haben Sie hierfür schon eine Range formuliert oder halten sie die genauen Ziele noch offen?

Das halten wir tatsächlich noch offen. Wir haben noch keine Guidance was die aktuellen Umsätze angeht. Aber wir erwarten ein deutliches Umsatzwachstum über die Neukunden, die wir in den letzten Monaten akquiriert haben sowie über die Bestandskunden bei denen wir das Geschäft weiter ausrollen wollen. Das spannende an unserem Geschäftsmodell ist einfach die Umsatzformel. Gewinnen wir z.B. einen Neukunden der unsere Lösung einsetzt, dann installiert er erst die Hardware für eine Gebühr und darüber hinaus generieren wir wiederkehrende Umsätze für die Software. Die Software ist unser eigentlicher Umsatztreiber. Die wiederkehrenden Umsätze unserer Software machen rund 90% des Gesamtumsatzes aus, die restlichen 10% entfallen auf Hardware- und Installationsumsätze. Unsere Roherstragsmarge für das Kalenderjahr 2021 lag bei ebenfalls rund 90%.