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Alles spricht von ESG. Die Anforderungen wachsen und die Regulatorik bleibt in dynamischer Bewegung. Die Zusammenhänge sind komplex und immer mehr Daten sind gefordert, die sich nur schwer zu aussagekräftigen Informationen formen. So ist aktuell noch unklar, wie die umfangreicheren und detaillierteren Inhalte zu besseren Entscheidungen führen werden. Im Gegenteil: Ein Zuviel an Fakten lenkt vom Wichtigen ab. Umso relevanter sind Narrative, die die Daten erklären und in den Kontext setzen, oder Instrumente wie die Wesentlichkeitsanalyse und -matrix sowie Infografiken.

Gibt es Rezepte für den Umgang mit diesen Herausforderungen? Wir kon­zentrieren uns in diesem Beitrag auf den wichtigen abschließenden Schritt in der ESG-Wertschöpfungskette: das ESG-Reporting.

Lösungsansatz Open ESG-Reporting

Daten sind das Gold der Gegenwart; konsolidiert und erläutert leiten die Unternehmen immer mehr von ihnen in den Markt. Dank der EU-Taxonomie und der konkreter werdenden Standards ESRS werden sie laufend besser vergleichbar. Daten sind also auch das Rückgrat der Berichterstattung. Doch wie kann nun effizient mit den aufwendig gesammelten ESG-Daten gearbeitet werden? Single Source of Truth und moderne Systemunterstützung sind die Zauberwörter, denn ändert sich eine Zahl, ändern sich viele. Ein Handling per Hand? Unmöglich – und unnötig, weil intelligente Systeme die Inhalte konsistent halten. Das Ziel: jedes Datenelement digital nur an einem Ort. Das gibt Sicherheit und macht schnell.

Wie könnte man nun genau vorgehen? Betrachten Sie die ESG-Berichterstattung einmal vom Ende der Wertschöpfungskette her und stellen Sie Ihren Report, den Output, in den Mittelpunkt Ihrer Arbeit. In welcher Form möchten Sie den Nachhaltigkeitsbericht in den Geschäftsbericht inte­grieren? Wie umfassend soll der Bericht werden? Soll er mehrheitlich aus Tabellen (analog zum Finanzbericht) oder aus Texten bestehen? Welche Rolle sollen visuelle Elemente wie Infografiken und Bildmaterial spielen? Die Beantwortung all dieser Fragen schafft Fokus und vereinfacht die Erstellung des finalen Berichts. Mit einem konkreten Bild vor Augen können Sie die zur Erstellung notwendigen Prozesse strukturieren und besser einschätzen, welche Partner und Systemunterstützung Sie tatsächlich benötigen. Dies nimmt Stress aus dem Projekt und Sie gewinnen Zeit in der ohnehin knappen Projektphase – wichtige Zeit, um über die tatsächliche Realisation der ESG-Maßnahmen nachzudenken und laufend über die neuen EU-Anforderungen dazuzulernen.

Sind die Vorstellungen zum gewünschten ESG-Bericht geschärft und die Prozesse skizziert, muss noch die Frage beantwortet werden, welches System zum Einsatz kommt. Die Lösung kann naheliegend sein, denn bereits bestehende und eingespielte Publishingsysteme bieten valide Ansätze für die stressfreie Realisation des geforderten Nachhaltigkeitsberichts. Insbesondere agnostische Systeme auf Excel-Basis eignen sich, niederschwellig die Non-Financial KPIs zu übernehmen und in die bestehende ­Geschäftsberichterstattung zu integrieren.

Gründe

  • Der Nachhaltigkeitsbericht muss gemäß EU-Vorgabe in den Geschäftsbericht integriert werden. Bestehende Systeme für die Realisation des Geschäftsberichts können genutzt werden und den Stress eines neuen Set-ups reduzieren.
  • Non-Financial KPIs sind für die Anspruchsgruppen weniger „gelernt“ und müssen durch Erklärungen und Interpretationshilfen in Form von begleitenden Texten oder Grafiken verständlich gemacht werden.
  • Unabhängig von der Datenquelle und von allfälligen ESG-Datensammellösungen können ESG-Reportingverantwortliche im bekannten Excel-Umfeld agieren.
  • Die Integrationen von mehrsprachigen Texten, Tabellen, Kennzahlen, Grafiken und Bildern sind die typischen Leistungsmerkmale von Publishingsystemen.
  • Die Maschinenlesbarkeit ist gewährleistet, da die Financials der Geschäftsberichte bereits heute übermittelt werden.

Open ESG-Reporting mit praxiserprobten Publishingsystemen wie ns.publish oder ns.wow ist eine valide und flexible Option zur Sicherstellung der Nachhaltigkeits- und Geschäftsberichterstattung und bringt entscheidende Vorteile:

  • Nach dem Prinzip „Single Source of Truth“ liegen alle Daten für den Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht in einer einzigen Datenquelle.
  • Die Excel-Schnittstelle ist vielfach praxis­erprobt, auch in höchster Komplexität.
  • Dank der Built-in-Lösung ist die Umsetzung der Maschinenlesbarkeit gegeben.
  • Alle Ausgabeformate sind aus derselben Datenquelle möglich: PDF, HTML und XBRL.

In Ergänzung zum konkreten Lösungsansatz Open Reporting könnten die folgenden neun Erkenntnisse aus Referaten am diesjährigen Geschäftsberichte-Symposium in Zürich gedankenanregend wirken.

1. Accountability statt Transparenz: Fördern wir die Verantwortlichkeit, auf dass jeder für eigene Entscheide und eigenes Handeln geradesteht.

2. Agieren statt aggregieren: Lernen wir aus den ESG-Daten und verändern wir unser Tun.

3. Spielraum nutzen: Messen wir das Resultat unseres Handelns und leiten wir davon eigenverantwortliche Maßnahmen ab.

4. Vertrauen als Brücke zwischen Wissen und Unwissen: Merken wir uns: Don’t stop talking and walk the Talk! Dies schafft Verständnis und Vertrauen bei allen Anspruchsgruppen.

5. Wissen, wann man zu viel weiß: Befreien wir die Informationsvielfalt von redundantem und irrelevantem Ballast.

6. Wohldosierte Transparenz: Setzen wir gezielt unternehmensspezifische Details ein und steigern damit die Güte des Repor­tings.

7. Zahlen und Geschichten: Ziehen wir zur Beantwortung der Streitfrage „Ratio vs. Emotio“ das Framing-Konzept heran.

8. Unersetzlicher Dialog: Nichts ersetzt den persönlichen Austausch der Leitungsorgane mit den Stakeholdern.

9. Ratings als neues Maß: Akzeptieren wir, dass die ESG-Ratings zur Beurteilung von Unternehmen als Investitionsobjekt relevant geworden sind.

Das Booklet „Paradox Transparenz – ESG Reporting“ führt die neun Erkenntnisse aus und kann kostenlos bestellt werden: kommunikation@mmssolutions.io

Autor/Autorin

Olivier Neidhart

Olivier Neidhart verantwortet als Verwaltungsratspräsident die Internationalisierung der Neidhart + Schön Group AG mit ihrer Tochtergesellschaft mms solutions (mms).

Daniel Schön

Daniel Schön (M.A. HSG) ist Business Development Manager bei mms solutions und Repräsentant der nextGen der Neidhart + Schön Group.