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Seit Montag werden die Aktien der Frankfurter AIG International AG im Amtlichen Handel notiert. Doch bereits zwei Tage nach dem Börsengang findet an allen deutschen Börsen kein Umsatz statt.
Hört man sich die Begründungen unserer Spitzenführungskräfte in Publikumsgesellschaften an, ist Selbstkritik eher selten anzutreffen. Schuld an Wertvernichtung und vielleicht sogar Insolvenz sind ausschließlich äußere Einflüsse: 11. September, Basel II, Börsenschwäche, Konsumzurückhaltung. Es dauert lange, bis Köpfe rollen. Doch woher Ersatz nehmen?
Die Weilheimer SES 21 AG hat heute ihren für den 11. Juli geplanten Gang an den Geregelten Markt in Frankfurt und München bis auf weiteres verschoben.
Man könnte fast schon Verständnis für den Bankräuber haben, der letzte Woche seine Hausbank in Stuttgart überfiel, nachdem sie ihm einen Kredit von 10.000 Euro entzogen hatte. Unter dem Schlachtruf "Basel II" ist viel passiert, was mit den eigentlichen Neuerungen der Eigenkapitalunterlegung von Banken herzlich wenig zu tun hat. Wofür will die Branche Rache nehmen?
Die Erstnotiz der AIG International Real Estate am Amtlichen Handel verlief – wie zu erwarten – unspektakulär. Der erste Kurs lag minimal über dem Ausgabepreis von 29 Euro.
France Telecom geht es schlecht. Das Geschäft läuft stockend und es drückt ein gewaltiger Schuldenberg. Nur gut, dass der größte Aktionär Vater Staat ist, der sein Schäfchen zurück holt, wenn die Börse ihm zu arg zusetzt. Ein feiner Zug, mit Vorbildcharakter...
Daß „Erfolg“ ein relativer Begriff ist, beweist die Pressemitteilung der AIG International Real Estate. Das Unternehmen bezeichnet das IPO als einen Erfolg, obwohl lediglich 21 % des geplanten Emissionsvolumens realisiert werden konnten. Darüber hinaus wurde der Tag der Erstnotiz verschoben.
Das WorldCom-Debakel nimmt obskure Formen an. Nicht nur, daß das Ausmaß der Betrügereien offensichtlich größer als bisher vermutet ist. Auch die US-Regierung hat – und zwar wiederholt – auf das falsche Pferd gesetzt.
Sie sind es gewöhnt, daß Sie Ad hoc-Meldungen spätestens 15 Minuten nach deren Verbreitung auf dem Bildschirm haben? Die Teilhaber der Minninger-Firma Stolberger Telecom müssen froh sein, wenn sie mit gut zwei Monaten Verspätung von der vorläufigen Insolvenz ihres Unternehmens erfahren dürfen.
Aktien der SES 21 AG (WKN 723 669) können noch bis zum 8. Juli in einer Preisspanne von 6 bis 6,50 Euro gezeichnet werden. Konsortialführer ist die Gebhard & Schuster Wertpapierhandelsbank.