Rasante Entwicklungen und vielfältige Lösungen – der bundesweite Businessplan-Wettbewerb von Science4Life gilt als Pulsmesser für das hochtechnologische Gründungsgeschehen in den Life Sciences und der Chemie. Die zehn besten Teams wurden beim Science4Life Venture Cup mit Preisgeldern von insgesamt 56.000 EUR für ihre herausragenden Leistungen belohnt.

 

128 Bewerber aus drei Ländern

Gewinner in diesem Jahr ist das Team NanoWired aus Hessen. 128 Gründerteams aus ganz Deutschland, Österreich und Luxemburg nahmen am Science4Life Venture Cup 2016 teil. Fünf Teams setzten sich mit wissenschaftlich und wirtschaftlich Geschäftsvorhaben an die Spitze des Wettbewerbs.

 

Die CYPRUMED GmbH aus Tirol hat eine Technologie entwickelt, die Medikamente aus Peptiden als Tabletten statt wie bisher üblich als Spritzen verfügbar macht. Dadurch könnten Patienten in naher Zukunft Medikamente wie Insulin und weitere Diabetes-Peptide auch oral einnehmen.

 

Klettverschlüsse, Tabletten und vieles mehr

Das Darmstädter Team NanoWired hat durch eine Beschichtungstechnologie einen Nano-Klettverschluss entwickelt, mit dem Mikrochips durch einfaches Zusammenpressen miteinander verbunden werden. Konventionelle Lötverfahren, die wegen der Hitze die empfindlichen Bauteile belasten, entfallen. So können beispielsweise in der Halbleiterindustrie bei höherer Qualität Material, Energie, Kosten und durch die Miniaturisierung auch Platz gespart werden.

 

Mithilfe des Systems von Oculyze aus Wildau bei Berlin können auch Nicht-Experten Mikroskopiebilder aufnehmen und automatisch analysieren. Durch einen optischen Aufsatz für das Smartphone sowie eine Bilderkennungssoftware ist diese Innovation überall einsetzbar.

 

Auch die Martinsrieder PreOmics GmbH liefert eine benutzerfreundliche Lösung. Ihr Probenvorbereitungs-Kit für die Massenspektrometrie-basierte Proteomik ermöglicht unter vereinfachten Bedingungen die Analysen von Proteinen, deren Erkenntnisse wiederum wertvoll in den Marktsegmenten Forschung, Medikamentenentwicklung und Diagnostik sind. Bei einem Marktpotenzial von über 500 Mio. USD sind die Anwendungsbereiche der Innovation ebenso vielfältig wie gewinnbringend.

 

Die SpinDiag GmbH aus Freiburg nimmt sich der Problematik von Infektionen in Krankenhäusern an. Ihr System untersucht Patientenproben (Tupfer, Abstriche) in nur 30 Minuten auf alle relevanten Antibiotika-resistenten Keime und liefert so die Basis für präzise Entscheidungen bezüglich Quarantäne,- schnell, umfassend und kostengünstig.

 

Kooperationen mit Partnern stärken Weiterentwicklung

Wie wichtig die Förderung von Gründern ist, betonte in seiner Ansprache Jochen Maas, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH. Die stetige Weiterentwicklung von Medikamenten und Medizinprodukten sei der einzige Weg. Kooperationen mit kleineren Partnern ergänzen die jeweiligen Stärken und erzeugen so eine Win-Win-Situation.

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