Die 21 größten Pharma-Unternehmen der Welt haben 2015 ihren Umsatz und ihr operatives Ergebnis leicht gesteigert: Der Gesamt-Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr zwar deutlich um 18,7% auf 429 Mrd. EUR –  jedoch waren dafür zum Großteil Wechselkurseffekte verantwortlich. Ohne diese Effekte betrug das Wachstum 3,7% (2014: 4,2%). Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um fast ein Viertel (23,4%) auf 147 Mrd. EUR. Ohne Wechselkurseffekte betrug das Wachstum 6,8%.

Pharmakonzerne können dank neuer Produktvielfalt in den kommenden Jahren mit Wachtum rechnen. Bildquelle: fotolia/www.fotolia.com
Pharmakonzerne können dank neuer Produktvielfalt in den kommenden Jahren mit weiterem Wachtum rechnen. Bildquelle: fotolia/www.fotolia.com

Die Konzerne gaben insgesamt 168 Mrd. USD für M&A-Aktivitäten aus. Das ist war zwar weniger als noch im Vorjahr – damals wurde ein neuer Rekordwert von 218 Mrd. USD erreicht – markiert aber immer noch den zweithöchsten Wert überhaupt. Wäre die geplante 160 Mrd. USD schwere Übernahme von Allergan durch Pfizer nicht geplatzt, wäre der Rekord aus dem Vorjahr sogar deutlich übertroffen worden.

Auch die F&E-Ausgaben stiegen leicht: Sie betrugen knapp 80 Mrd. EUR und lagen wechselkursbereinigt 3,1% über dem Vorjahr.

Das sind Ergebnisse einer Analyse der Finanzkennzahlen der 21 größten Pharmaunternehmen der Welt, die die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY erstellt hat.

3.770 Wirkstoffe in der Pipeline
In den kommenden Jahren können die Konzerne dank neuer Produkte in der Pipeline auf weiteres Wachstum hoffen. Insgesamt befanden sich im vergangenen Jahr 3.770 Wirkstoffe in der klinischen Entwicklung, der Zulassungsphase oder wurden in den Markt eingeführt. Das bedeutet eine Steigerung um 12% im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr davor waren es rund 1.000 Wirkstoffe weniger. Auch die Anzahl der Medikamente in den späteren Phasen (Phase III, „filed“ und „approved“) ist wieder nach oben gegangen, nachdem sie im Jahr zuvor zurückgegangen war.

Für Gerd Stürz, Marktsegmentleiter Life Sciences für Deutschland, die Schweiz und Österreich bei EY, ist das ein gutes Signal für die Branche: „Die Qualität der Medikamente in diesen späten Phasen ist sehr hoch. Dank neuer Methoden wie Biomarker oder Diagnostiktools lassen sich Projekte heutzutage bereits sehr früh stoppen, weil man rechtzeitig merkt, dass sie nicht die gewünschten Behandlungserfolge bringen. Dass die Unternehmen wieder mehr Medikamente bis in die späten Phasen bringen, beweist, dass sie qualitativ hochwertige Produkte in der Spur haben, die schon bald auf den Markt kommen werden.“