GoingPublic: Herr Dr. Koch, aus vergangenen Interviews meine ich zu wissen, dass die Investmentmanager in Ihrem Hause durchweg hochgradig spezialisiert sind. Welche Spezialisierung ist Ihre Domäne?
Koch: Der Eindruck täuscht nicht: Mein Fokus liegt vor allem bei metabolischen Erkrankungen und dem Themengebiet Fibrose. Ausbildungsseitig komme ich von der Bioinformatik und habe dann in computergestützter Wirkstoffentwicklung promoviert. Seit 2014 bin ich bei BB Biotech Portfolio Manager und Analyst.

Ihre Bestandsaufnahme der Biotechnologiebranche aktuell?
Die Kurse waren zuletzt sehr volatil. Auf der Makroebene hat man mit dem angekündigten Brexit umzugehen. In den USA wiederum gibt es eine fortdauernde Debatte um die Medikamentenbepreisung – und dann natürlich der Wahlkampf, wo, wie in den USA gang und gäbe, Healthcare-Themen zur Profilierung genutzt werden. Unter dem Strich resultierte im ersten Halbjahr ein Minus von 24% im Nasdaq-Biotechnology-Index.

Und – haben Sie niedrigere Kurse auch für das Portfolio genutzt?
Durchaus. Im ersten Quartal haben wir gezielt bestehende Positionen ausgebaut. Zudem wurden im zweiten Quartal drei neue Positionen hinzugefügt.

Nun war das erste Halbjahr für die Börse ja ohnehin kein gutes bis dato. Hat die Biotechnologie underperformt?
Ja. Im ersten Halbjahr hat man durch eine Korrektur eine generelle Underperformance der Biotechnologie gegenüber dem allgemeinen Markt gesehen. Zu erklären ist dies mit Abflüssen von größeren amerikanischen Fonds, die die Biotechnologie-Branche mit höherer Volatilität und höherem Risiko assozieren. Der Markt hat sich aber zwischenzeitlich wieder etwas beruhigt.