Die Emission wird begleitet von Merrill Lynch als Konsortialführer und globalem Koordinator. Im Konsortium sind darüber hinaus die DG Bank und die Nord/LB vertreten. An den Markt gebracht werden 6,67 Mio. Aktien, von denen 5 Mio. aus einer Kapitalerhöhung stammen. Die restlichen Papiere kommen aus dem Besitz der Altaktionärin, Fiege Deutschland GmbH, die auch nach dem IPO (exklusive Greenshoe) noch 66,7 % der F-Log-Anteile halten wird. Als Mehrzuteilungsoption steht eine Reserve von 1 Mio. zur Verfügung, die ebenfalls von der Fiege-Gruppe stammt.

Bei der erst im August ausgegliederten Gesellschaft handelt es sich um einen Anbieter von Logistik-Lösungen in Deutschland und Italien sowie weiteren europäischen Ländern. F-Log erstellt für Kunden und Partner Logistik- und Branchenkonzepte im Rahmen der gesamten logistischen Wertschöpfungskette. Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit sind die drei Kernbereiche System-Logistik, LastMile-Logistik und e-Logistic-Lösungen. Innerhalb dieser Sektoren bestehen Kooperationen bzw. Joint Ventures mit dem Systemhaus Heyde AG sowie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. F-Log beschäftigt insgesamt 850 Mitarbeiter.

F-Log verfolgt das Ziel, innerhalb Europas zum Markt- bzw. Systemführer in den definierten Branchenschwerpunkten zu avancieren. Das Unternehmen mit Firmensitz in Greven plant, im Bereich LastMile-Logistik auch in den Zustelldienst und darüber hinaus – nach dem Fall des Postmonopols für Briefzustellungen – auch in den Briefmarkt einzusteigen. Mit den Mitteln aus dem Börsengang soll die Internationalisierung finanziert werden, speziell der Ausbau von Standorten in Italien, wo F-Log die Marktführerschaft in der Pharmalogistik übernehmen möchte. In Griechenland und der Türkei sind weitere Beteiligungen geplant.

Nach einem Pro-forma-Umsatz von 114 Mio. Euro im Jahr 1999 soll dieser auf 190 Mio. Euro im laufenden Jahr ansteigen. Für die kommenden Jahre rechnet GoingPublic-Research mit Umsatzsteigerungen von etwa 30 % p.a. Das Ergebnis pro Aktie dürfte sich für das Jahr 2000 auf 0,15 Euro belaufen, für die kommenden Jahre sind 0,32 Euro und 0,51 Euro realistisch. Damit errechnet sich auf Basis der 01er Zahlen für F-Log ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 3 und ein KGV von 116 für das obere Ende der Bookbuilding-Spanne. Vergleichbare Logistik-Dienstleister wie D.Logistics (KUV 4,5) und Microlog (KUV 3,4) sind kaum teurer als F-Log bereits zur Emission.

Schon zum Börsengang ist das Unternehmen sehr gut bezahlt, ein Bewertungsabschlag gegenüber anderen Logistik-Dienstleistern am Neuen Markt wurde nicht vorgenommen. Der anvisierte Eintritt in den margenschwachen Zustelldienst kann nicht für zusätzliche Phantasie beim Erreichen der hochgesteckten Unternehmensziele herangezogen werden. Angesichts der im Vergleich zum geplanten Umsatz- und Ertragswachstum recht hohen Unternehmensbewertung sollten Anleger die Papiere nicht zeichnen.

Eine ausführliche Analyse zu F-LOG finden Sie im GoingPublic-Magazin 11/00, das am 21. Oktober erscheint!

Autor/Autorin