G-Therapeutics hat eine Serie-A-Finanzierung in Höhe von bis zu 26 Mio. EUR mit einem Investmentkonsortium bestehend aus Gimv, Wellington Partners, LSP und Inkef Capital sowie den Gründern des Unternehmens beziehungsweise dem Management abgeschlossen. Das Investment soll die klinischen Studien des Unternehmens bis zur Erreichung einer CE-Kennzeichnung (EU) und einer Forschungsausnahmegenehmigung (Investigational Device Exemption/IDE) in den USA finanzieren.

Behandlung von Rückenmarkverletzungen
G-Therapeutics entwickelt einen Neurostimulator für Patienten mit einer inkompletten Rückenmarksverletzung. Das Gerät fördert die Wiederherstellung der motorischen Funktion und soll so zu einer besseren und schnelleren Rehabilitation beitragen, indem es das Rückenmark stimuliert. Das Unternehmen wurde im Jahr 2014 als Spin-off des Center for Neuro-Prosthetics der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EFPL, Schweiz) gegründet – dort hat auch das Klinikzentrum seinen Sitz. Die Technologie wird im niederländischen Eindhoven entwickelt.

Eine Schädigung des Rückenmarks kann durch ein physisches Trauma, wie Autounfälle, Stürze oder Sportverletzungen, verursacht werden, kann aber auch nicht-traumatische Ursachen wie eine Infektion, unzureichende Durchblutung oder Druck durch einen Tumor haben. Die vorrangige Zielgruppe von G-Therapeutics sind Patienten mit einer inkompletten Rückenmarksverletzung, bei denen noch einige Nervensignale durch das verletzte Gebiet geleitet werden können. Bei den derzeitigen Behandlungsoptionen liegt der Fokus darauf, weitere Verletzungen zu vermeiden und den Patienten die Möglichkeit zu geben, durch einen Rollstuhl oder ein Exoskelett wieder aktiv und produktiv am Leben teilzunehmen.

Positive präklinische Daten
Das Neurostimulationsgerät von G-Therapeutics setzt eine kontrollierte elektrische Stimulation in Verbindung mit intensivem körperlichem Training ein, um das Nervensystem anzuregen. Um die zerstörten Neuronen, die wie eine Straßensperre wirken und verhindern, dass Bewegungsbefehle im Rückenmark und an den Nerven entlang weitergeleitet werden, wird damit eine Umleitung geschaffen, sodass das Signal weitergeleitet wird. Das Unternehmen kann bereits präklinische Daten vorweisen, die von ersten Humandaten bestätigt werden.

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