Diese Nachricht basiert auf einer Pressemitteilung von BIO Deutschland.
Die EU-Kommission legte am 5. Juli 2023 offiziell die Novelle des EU-Gentechnikrechts vor. Gemäß dieser Novelle werden Pflanzen, die mithilfe von Genschere-Technologien wie CRISPR/Cas auf eine Weise verändert wurden, die auch auf natürliche Weise hätte erfolgen können, aus dem Geltungsbereich des Gentechnikrechts ausgenommen. Jedoch müssen solche Pflanzen in einem Transparenzregister eingetragen werden. Dieser Ansatz eröffnet nun europäischen Pflanzenzüchtern die Möglichkeit, die Genschere-Technologie in der Praxis anzuwenden, um Nutzpflanzen z.B. effizienter an den Klimawandel anzupassen, ohne auf eine Zulassung hinzuarbeiten.
Der Biotechnologie-Branchenverband BIO Deutschland begrüßt den aktuellen Vorschlag. Oliver Schacht, Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland, sagt: „Die nun vorgeschlagenen Änderungen im EU-Gentechnikrecht sind überfällig. Wir sind froh, dass die EU-Kommission sich für diesen Weg entschieden hat und Änderungen in Organismen, die auch auf natürlichem Wege hätten entstehen können, aus der bisherigen Regulierung ausnehmen möchte. Das macht Sinn und ist eine gute Nachricht für die Pflanzenzüchtung und damit für unsere Gesellschaft. Denn wir brauchen schnell Pflanzen mit neuen verbesserten Eigenschaften, um uns auch bei veränderten klimatischen Bedingungen sicher und gesund ernähren zu können.“
Viola Bronsema, Geschäftsführerin der BIO Deutschland, ergänzt: „Die EU-Kommission ist mit ihrem Vorschlag zur Änderung des Gentechnikrechts erfreulicherweise der Wissenschaft gefolgt. Wenn Veränderungen im Erbgut von Pflanzen nicht von solchen zu unterscheiden sind, die auf natürliche Weise oder durch herkömmliche Züchtung entstanden sind, dann ist auch keine jahrelange Sicherheitsprüfung nötig. Sollte der Vorschlag so angenommen werden, wird die Pflanzenzüchtung in Europa sicher enorm davon profitieren.“
Über BIO Deutschland:
Die BIO Deutschland e. V. mit über 380 Mitgliedern – Unternehmen, BioRegionen und Branchen-Dienstleister – und Sitz in Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, in Deutschland die Entwicklung der modernen Biowissenschaften zu unterstützen und zu fördern. Fördermitglieder der BIO Deutschland und Branchenpartner sind: AGC Biologics, Avia, Baker Tilly, Bayer, BioSpring, Boehringer Ingelheim, Centogene, Citeline, CMS Hasche Sigle, Deutsche Bank, Ernst & Young, Evotec, KPMG, Lonza, Miltenyi Biotec, MorphoSys, Novartis, Pfizer, PricewaterhouseCoopers, QIAGEN, Rentschler Biopharma, Roche Diagnostics, Sanofi Aventis Deutschland, SAP, Schmidt Versicherungs Treuhand, Simmons & Simmons, Springer Nature, Thermo Fisher Scientific, Vertex Pharmaceuticals, Vibalogics, ZETA.
BIO Deutschland ist Jahrespartner der Plattform Life Science.
Autor/Autorin
Urs Moesenfechtel, M.A., ist seit 2021 Redaktionsleiter der GoingPublic Media AG - Plattform Life Sciences und für die Themenfelder Biotechnologie und Bioökonomie zuständig. Zuvor war er u.a. als Wissenschaftsredakteur für mehrere Forschungseinrichtungen tätig.
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