Übernahmen treiben die Aktienkurse
Durch ihre großen Forschungskapazitäten sind die Biotechs natürlich auch ideale Übernahmekandidaten für Pharmakonzerne. Kursieren hier neue Gerüchte, springt der Kurs des Kandidaten zumeist kräftig nach oben. Diese Übernahmelust beflügelt auch Fonds, die solche Aktien in ihrem Depot haben. So erwarb der Schweizer Pharmariese Roche im Sommer 2014 die US-Biotechfirma InterMune für 8,3 Mrd. USD. Für steigende Kurse bei Gesundheitsaktien sorgt zudem der weltweit größte Gesundheitsmarkt USA. Durch Gesetzesänderungen von Präsident Barack Obama sind dort seit Jahresbeginn acht Millionen Bürger zusätzlich krankenversichert, wodurch die Gewinne der börsennotierten Krankenhausketten stärker sprudeln.
Auch für die Zukunft sind die Aussichten für Biotechaktien rosig. „Es ist eine defensive Branche mit Risikopuffer“, meint DWS-Fondsmanager Thomas Bucher. Dabei hat er jedoch vor allem Pharma-, Generika- und Medizintechnik-Unternehmen im Blick. Bei Biotech-Firmen sind die Risiken deutlich größer. Denn wo viel Kursphantasie im Spiel ist, kann natürlich auch die Absturzgefahr sehr groß sein. Für Investoren ist wichtig, nicht nur über verschiedene Biotech-Firmen, sondern auch über mehrere Gesundheitsbranchen hinweg diversifiziert zu sein. Der DekaLux-BioTech Fonds beinhaltet beispielsweise hauptsächlich Biotech-Aktien, während im Lacuna Adamant Global Healthcare Fonds die aktuelle Biotech-Beimischung bei nur etwa 25% liegt. Der Fonds verbesserte sich innerhalb eines Jahres um 25%, in den vergangenen fünf Jahren durchschnittlich um 16% pro Jahr.
Thomas Müncher