Aktienfonds mit Gesundheitsthemen sind trotz der Schwankungen an den Märkten in diesem Jahr sehr gut gelaufen. Der ständige medizinische Fortschritt und die Vision von einem immer längeren Leben scheinen viele Anleger zu beflügeln, in solche Produkte zu investieren. Allerdings sind US-Biotechaktien bei den Fondsmanagern weitaus beliebter als ihre europäischen Pendants.

Auf Gesundheitsaktien ausgerichtete Fonds gehören zu den erfolgreichsten Kategorien der letzten Jahre. Laut Berechnungen von Feri Eurorating brachten sie den Anlegern in den ersten drei Quartalen 2014 im Durchschnitt 23% Ertrag. Im 5-Jahres-Vergleich waren es im Durchschnitt 18% pro Jahr. Damit liegen Gesundheitsfonds in beiden Rankings auf Platz eins. Einer der Hauptgründe für das starke Interesse der Anleger ist der rasante medizinische Fortschritt, der in den Kursgewinnen der Gesundheitsaktien zum Ausdruck kommt. Weitere Gründe: In den Industrieländern werden die Menschen immer älter und geben mehr Geld für Healthcare aus. Zudem erreicht das Thema Gesundheit jetzt auch breitere Bevölkerungskreise in den Schwellenländern.

Pictet Biotech-HP € (WKN A0JKQN)Gesundheit hat viele Facetten
Der Bereich Gesundheit setzt sich aus einer Vielzahl verschiedener Unternehmen zusammen. Zum einen sind das Medikamentenhersteller wie Pharmakonzerne, Generikahersteller und Biotech-Firmen. Zum anderen gehören dazu aber auch Hersteller von Medizintechnik, Laborausstatter und Krankenhausbetreiber. Im Fokus der Anleger stehen vor allem die Biotech-Unternehmen. Einige Firmen haben bereits hochwirksame Medikamente gegen schwer zu bekämpfende Krankheiten wie HIV, Multiple Sklerose oder Hepatitis entwickelt. Mit dem gleichen Know-how wird auch versucht, Krebs zu einer chronischen Krankheit zu machen. In den kommenden Monaten werden weitere Produktzulassungen mit hohem Potenzial erwartet, was die Aktienkurse zusätzlich treibt. Bei vielen US-Biotech-Firmen steht der steile Kursanstieg zudem mit Gentherapien in Verbindung. Denn die Entschlüsselung der Erbanlagen bietet weitere Chancen, Heilungen durch die Veränderung des Genoms zu erzielen. Allerdings konzentriert sich das Interesse vor allem auf US-Firmen, hingegen haben viele europäische Biotechs im vergangenen Jahrzehnt ihre Anleger mit nicht eingehaltenen Prognosen enttäuscht. „So hat zum Beispiel das europäische Unternehmen Santhera, das ein Produkt gegen die tödliche Muskelerkrankung Duchenne entwickelt, eine geringere Marktkapitalisierung als seine US-Wettbewerber, obwohl die Studienergebnisse überzeugender waren und das adressierbare Marktpotenzial größer ist“, erläutert Sébastien Buch, Fondsmanager für internationale Gesundheitsaktien bei Union Investment (siehe Interview auf S. 56).Auswahl Gesundheits- und Biotechfonds

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