Diese Nachricht basiert auf einer Pressemitteilung der AiCuris AG.

Die AiCuris Anti-infective Cures AG gab heute (6.7.23) bekannt, dass es seinen strategischen Fokus zukünftig auf die Entwicklung neuartiger therapeutischer Wirkstoffkandidaten für die Prävention und Behandlung von schweren und potenziell lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten bei immungeschwächten Patienten richten wird.

Durch diese Entscheidung will das Unternehmen bestehende Entwicklungsprogramme diesem Bereich beschleunigen, das dort vorhandene Know-how weiter auszubauen und Markteinführung vorbereiten. Durch den verstärkten Fokus auf die Entwicklung und Vermarktung von Anti-infektiva für immungeschwächte Personen will das Unternehmen Forschungsaktivitäten außerhalb dieser strategischen Ausrichtung einstellen.

CEO Larry Edwards sagte, dass die neue strategische Ausrichtung eine effizientere und effektivere operative Arbeit ermöglichen solle. Mithilfe der verstärkten Fokussierung wolle das Unternehmen die Möglichkeiten schaffen, „noch schneller weitere bahnbrechende Produkte mit hohem Wachstumspotenzial entwickeln zu können“.

Die Schärfung der strategischen Ausrichtung sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem voll integrierten biopharmazeutischen Unternehmen, das die gesamte Wertschöpfungskette von Forschung über die klinische Entwicklung und zukünftig auch die Vermarktung abdecke, ergänzte CFO Dr. Sabrina Kuttruff-Coqui. „Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir im Zuge der Vorbereitungen für die Markteinführung unseres Produktkandidaten Pritelivir eine Tochtergesellschaft in den USA gegründet. Unsere Entwicklungsexperten und ein kleines, sehr erfahrenes Innovationsteam treiben unseren Forschungs- und Entwicklungsmotor an, der für die Bereitstellung neuartiger, differenzierter Produkte für bedürftige Patienten unerlässlich ist“, so Kuttruff-Coqui.

AiCuris hat mit PREVYMIS® (Letermovir) ein Anti-infektiva für immungeschwächte Patienten entwickelt, PREVYMIS® ist ein antiviraler Wirkstoff zur Prophylaxe von Zytomegalie-Virus-(CMV)-Infektionen bei Patienten mit allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantationen (HSCT) und Nierentransplantation. Er wird von MSD (Handelsname von Merck & Co., Inc.) vermarket.

Derzeit baut AiCuris seine Kernkompetenzen mit Hinblick auf Kommerzialisierung und der Entwicklung folgender drei Programme aus:

  • Pritelivir ist ein unternehmenseigener Wirkstoffkandidat in der pivotalen Phase 3 der klinischen Entwicklung zur Behandlung von Acyclovir-resistenten Herpes-Simplex-Virus-Infektionen (HSV) bei immungeschwächten Patienten. Pritelivir wurde von der US-Zulassungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) als „Breakthrough Therapy Designation“ für die Behandlung von mukokutanen HSV-Infektionen bei immungeschwächten Patienten eingestuft. Ein Early-Access-Programm (EAP) wurde weltweit in verschiedenen Ländern gestartet.  Ergebnisse aus der laufenden Phase-3-Studie werden für das Jahr 2024 erwartet.
  • Der RNA-interferierende therapeutische Kandidat AIC468 soll eine aktive Infektion mit dem BK-Virus (BKV) bei nierentransplantierten Patienten verhindern. Der Wirkstoff zielt auf eine virale mRNA ab, die ein Protein kodiert, das für die virale Replikation entscheidend ist. AIC468 soll laut Unternehmen voraussichtlich Anfang nächsten Jahres in die Phase I der klinischen Entwicklung eintreten.
  • Präklinische Programme zur Bekämpfung von ADV-Infektionen beim Menschen, darunter auch Infektionen in pädiatrischen Transplantationspatienten und Augeninfektionen, einschließlich epidemischer Keratokonjunktivitis (EKC). Ziel des Unternehmens ist es, die erste topische Behandlung, speziell für ADV-Infektionen des Auges, zu entwickeln.

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Redaktionsleiter Plattform Life Sciences at GoingPublic Media AG | Website

Urs Moesenfechtel, M.A., ist seit 2021 Redaktionsleiter der GoingPublic Media AG - Plattform Life Sciences und für die Themenfelder Biotechnologie und Bioökonomie zuständig. Zuvor war er u.a. als Wissenschaftsredakteur für mehrere Forschungseinrichtungen tätig.