Neben der konsortialführenden WestLB begleiten Sal. Oppenheim, Vontobel und ConSors den Börsengang. Im Rahmen des IPOs werden 5,25 Mio. Stückaktien emittiert. Der verfügbare Greenshoe beläuft sich auf 0,75 Mio. Aktien. Der Free Float wird nach Ausübung der Mehrzuteilungsoption bei etwa 23 % liegen.

GMX ist ein weiteres Tochterunternehmen aus dem Portfolio der am Neuen Markt notierten United Internet AG. Das Münchner Unternehmen ist Deutschlands führender e-Mail-Dienstleister. Neben dem kostenlosen FreeMail-Service für Privatkunden bietet das Münchner Unternehmen auch kostenpflichtige Angebote. Diese beinhalten von der Kommunikationsplattform UMS (Unified Messaging Services) bis zur kompletten “Postverwaltung“ für große Unternehmen alle Möglichkeiten der Internetkommunikation. Zur Zeit hat GMX 4,5 Millionen Kunden und ist mit 213 Millionen Pageviews eine der meistbesuchtesten europäischen Web-Pages.

Mit dem Börsengang will GMX vor allem die Expansion ins europäische Ausland vorantreiben und somit zum führenden europäischen Provider für Internet-Kommunikation werden.

Nach einem Umsatz von 3,3 Mio. Euro im letzten Jahr dürfte der Erlös in diesem Jahr auf 9,9 Mio. Euro ansteigen. Für 2001 erwartet das Unternehmen bereits 28,8 Mio. Euro. Im Jahr 1999 generierte GMX 95 % seiner Umsätze aus den Verkauf von Werbebannern. Bis zum Jahr 2003 soll sich dieser Anteil zugunsten von Lizenzgebühren auf 74 % verringern. Schwarze Zahlen will GMX erst im Jahr 2002 schreiben.

Trotz vieler Nutzer und einem erfolgversprechenden Internet-Direktmarketing ist eine Marktkapitalisierung zur Emission von 572 Mio. Euro (Basis 22 Euro) und damit ein 2001er-KUV von etwa 20 schwer zu rechtfertigen. Abzuwarten bleibt auch, ob GMX die Planzahlen der nächsten Jahre erreichen kann. Besonders das Erreichen der Gewinnzone im Jahr 2002 erscheint sehr ambitioniert. Aufgrund der hohen Bewertung sollte von einer Zeichnung abgesehen werden.

Eine ausführliche Analyse des Unternehmens finden Sie in der aktuellen Ausgabe 5/2000 des GoingPublic Magazins, S. 20.

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