Zum Bankenkonsortium gehören neben der Credit Suisse First Boston (Lead) auch HSBC Trinkaus & Burkhardt und net.IPO. Bis zu 3 Mio. Stückaktien sollen dabei am Neuen Markt plaziert werden. Die Hälfte der Papiere (inkl. eines Greenshoe von 400.000 Aktien) wird dabei von Altaktionären zur Verfügung gestellt – Damit wird die maximal zulässige Abgabe von Alteigentümern bei einem Neuer Markt-IPO (50 % des Emissionsvolumens) voll ausgeschöpft. Der Free Float wird nach Emission bis zu 45 % betragen. Das ursprünglich für den 9. Juni geplante IPO wurde Ende Mai verschoben. Begründet wurde dies mit der „aktuellen Situation im Börsenumfeld.“

aeco entstand im März dieses Jahres durch den Zusammenschluß zweier bereits seit langem etablierter Anbieter auf dem Gebiet der Prüfverfahren für optische Datenträger: der deutschen ContTec GmbH und der britischen Aerosonic Ltd. ContTec ist eine frühere Tochtergesellschaft der niederländischen Toolex-Gruppe, einem der weltweit führenden Hersteller von Anlagen zur Produktion optischer Speichermedien.

Als Anbieter von Prüfsystemen ist aeco auf dem Markt für optische Speichermedien tätig, der nach Prognosen unabhängiger Marktforschungsinstitute um durchschnittlich 25 bis 30 % jährlich wächst. Das Unternehmen will auf diesem dynamischen Feld expandieren und sich gegen bereits etablierte Mitbewerber behaupten.

Ausgehend von einer Basis von 15 Mio. Euro in 1999 erwartet das Unternehmen einen durchschnittlichen Umsatzanstieg von 30 % pro Jahr auf knapp 43 Mio. Euro im Jahr 2003. Im gleichen Zeitraum soll der Net Profit von 1,9 Mio. Euro um jährlich 40 % auf 7,6 Mio. Euro ansteigen. Während das organische Wachstum im wesentlichen aus dem Cash Flow generiert wird, sollen die Mittel aus dem Börsengang für strategische Akquisitionen verwendet werden. Die Übernahme eines direkten Mitbewerbers erscheint denkbar. Immerhin beabsichtigt aeco durch die Verbindung optischer und physikalischer Testverfahren im Markt für optische Speichermedien die Marktführerschaft zu erringen. Eindeutige Alleinstellungsmerkmale fehlen jedoch. Am oberen Ende der Preisspanne ergibt sich für die aeco-Aktie ein 2001er KGV von 27. Dies entspricht dem durchschnittlichen 2001er Branchen-KGV. Damit scheinen nennenswerte Zeichnungsgewinne unwahrscheinlich und machen die Aktie höchstens für langfristig orientierte Investoren interessant.

Eine ausführliche Analyse des Unternehmens finden Sie auch im GoingPublic Magazin 8/00, das am kommenden Samstag erscheint.

 

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