Seit November 1999 notiert die Berliner Pixelpark AG am Neuen Markt. Das Unternehmen bietet Strategieberatung, die Erbringung von Agentur-Services sowie die Entwicklung von System- und Technologielösungen im Bereich Neue Medien, insbesondere Produkte und Dienstleistungen auf den Gebieten e-Commerce, e-Finance, Intranet, Extranet sowie die Positionierung von Marken in den Neuen Medien (e-Marketing). Bereits 1996 hat sich Pixelpark mit Bertelsmann einen starken Partner mit ins Boot geholt, der mit 75 % nun auch die Mehrheit der Anteile hält. Nachhaltiges Wachstum will CEO Paulus Neef unter anderem durch weitreichende Expansionspläne erzielen. Gelungen ist bereits die Expansion in den lateinamerikanischen und in den mittel- und osteuropäischen Raum. Einen empfindlichen Rückschlag haben die Expansionspläne der Berliner aber erst kürzlich erlitten: Die geplante Fusion mit der schwedischen Beratungsfirma Cell Network/ Mandator, die das neue Unternehmen zur größten europäischen Internet-Beratung gemacht hätte, scheiterte überraschend.
Neben den klassischen Dienstleistungen einer Full-Service-Agentur ist Kabel New Media auch im Plattformgeschäft tätig. Das seit Juni 1999 am Neuen Markt notierte Unternehmen entwickelt und vermarktet gemeinsam mit unterschiedlichen Partnern zielgruppenspezifische Internet-Angebote und wertet diese kommerziell aus. Pilotprojekt ist die Anfang 1998 eingerichtete Plattform www.atptour.com, die offizielle Website des Dachverbandes des internationalen Herren-Profitennis. Im Sommer 1999 kam die von Kabel New Media neu gegründete Rechte- und Vermarktungs-GmbH Sports Digital Services hinzu, die sich auf die interaktive Vermarktung von Nischensportarten wie Bowling spezialisiert. Zusammen mit dem US-Partner Forge Partnerships sollen jetzt in den USA drei Filialen der Kabel New Media US entstehen.
Bereits heute schreibt die Hamburger SinnerSchrader AG schwarze Zahlen – ein Ziel, von dem andere Internet-Agenturen zum Teil noch weit entfernt sind. Mit einer ersten Auslandsniederlassung in London ist der Startschuß für die internationale Expansion des e-Commerce-Dienstleisters. Weitere Dependancen sind in Vorbereitung. Die Hanseaten beteiligen sich zudem an Start-ups: So sollen mit Deutschlands führenden Blumenfilialisten Blume2000, schon in Kürze „e-Flowers“ via Internet angeboten werden.
Vom Trend zu integrierten Komplettlösungen im Web-Business profitiert die GFT Technologies AG aus St. Georgen. Während sich viele Konkurrenten noch stark auf die Gestaltung graphischer Benutzeroberflächen konzentrieren, sind die Schwarzwälder bereits einen Schritt weiter und bieten neben Design auch umfangreiche Technologie-Entwicklung und Systemintegration. Der Lohn hierfür: Mit einem Umsatz von 59,0 Mio. Euro im vergangenen Geschäftsjahr wurde GFT jüngst zum umsatzstärksten Internet-Dienstleister in Deutschland gekürt.
Sehr schwer tut sich dagegen im Moment die Nürnberger WWL Internet AG. Mit einem KUV von rund 6 auf Basis der für 2001 erwarteten Umsätze weist die Agentur einen deutlichen Bewertungsabschlag gegenüber den vergleichbaren Werten am Neuen Markt auf, für die derzeit KUVs von 15 bis 25 bezahlt werden. Offensichtlich ist der Markt derzeit skeptisch, ob WWL aufgrund seiner geringen Größe mittelfristig einen eigenen Weg gehen kann oder zu einem Fressen der Branchengrößen wird.
Quelle: GoingPublic Sonderausgabe E-COMMERCE, S. 74. Die insgesamt 128 Seiten umfassende Ausgabe bietet neben Branchentrends ausführliche Analysen zu sämtlichen e-Commerce-Werten des Neuen Marktes. Einzelhefte sind im Bahnhofsbuchhandel und gut sortierten Zeitschriftenhandel zum Preis von 19,80 DM erhältlich. Im Internet können diese unter http://www.goingpublic-online.de/sa bestellt werden. Abonnenten des GoingPublic-Magazins haben die Ausgabe bereits im Rahmen ihres Abonnements kostenlos erhalten.
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