GoingPublic: Sie haben 2013 schon früh als ein „Übergangsjahr“ bezeichnet. Können Sie bereits sagen, was dies konkret für Ihre Umsatz- und Ertragssituation bedeuten wird?
Dreyer:
Bereinigt um den gemeldeten Verkauf des Dosco-Geschäfts erreichten wir vergangenes Jahr Umsätze von 77 Mio. EUR. Zieht man diese Zahl als Vergleich heran, so erwarte ich für 2013 stagnierende Erlöse, schlimmstenfalls einen leichten Rückgang zwischen 5 und maximal 10%. Es wird demnach keinen dramatischen Einbruch geben. Bereits im ersten Quartal zeigte sich, dass der Rückgang im Kerngeschäft nicht so stark ausfiel wie bei den inzwischen verkauften Vortriebsmaschinen. Dort verlaufen die Geschäfte weitaus zyklischer.

GoingPublic: Wann erwarten Sie eine Rückkehr zu steigenden Erlösen?
Dreyer: Wir haben immer gesagt, dass wir auf längere Sicht mit 15% pro Jahr wachsen möchten. Angesichts der für dieses Jahr bestenfalls erwarteten Stagnation würde sich hieraus für 2014 oder 2015 ein Zuwachs von 30% ableiten. Eine solche Steigerung, die auch auf einen gewissen Nachholbedarf zurückzuführen wäre, ist durchaus vorstellbar. Unterstellt man ein weiteres Wachstum der Weltwirtschaft, so wird die Fördermenge fast zwangsläufig mitwachsen.

GoingPublic: Wie fällt Ihre Zwischenbilanz nach gut einem Jahr an der Spitze der SMT Scharf aus?
Dreyer:
Auch wenn ich erst recht kurz an der Spitze des Unternehmens stehe, so bin ich doch bereits seit 22 Jahren in dieser Branche tätig. Der Bergbau hat bei uns bedingt durch die jahrzehntelangen Subventionen oftmals ein eher negatives Image. Für mich ist es hingegen ein sehr dynamisches und spannendes Geschäft, vor allem wenn man es global betrachtet. Als spannend empfinde ich auch meine Vorstandsarbeit. Die Produkte von SMT Scharf sind in vielen Ecken der Welt noch unbekannt und werden gerade erst entdeckt. Dadurch öffnet sich für uns ein einmaliges „Window of Opportunity“, das es zu nutzen gilt.

GoingPublic: Herr Dreyer, haben Sie besten Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Marcus Wessel.

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