*in Tausend EUR

 

Fremdkapital ein Fremdwort

Borussia Dortmund sieht dagegen keinen Bedarf, auf diesem Weg Fremdkapital aufzunehmen, wie CFO Thomas Treß im Interview mit dem GoingPublic Magazin erklärt. Für den FC Bayern München ist Fremdkapital ohnehin ein Fremdwort – nur zur Finanzierung der Allianz Arena nahm der Rekordmeister Kredite auf. Diese sollen bis 2020 getilgt sein.

Auf der Eigenkapitalseite ist die Konstellation der FC Bayern München AG in Deutschland bislang einmalig: Über 80% gehören dem eingetragenen Verein, was damit natürlich im Rahmen der 50+1-Regel liegt (mehr dazu in der Sonderbeilage „Finanzierung im Profifußball“ zur Ausgabe 1/2012 sowie im Schwerpunktthema des GoingPublic Magazins 3/2010). Die restlichen Anteile liegen jeweils zur Hälfte bei den Großkonzernen Audi und adidas. Auch für den Sportartikelhersteller stellt diese Beteiligung an einem Profiverein eine Ausnahme dar, wie CEO Herbert Hainer im Interview mit dem GoingPublic Magazin klarstellt.

Fußball-EM – Ukraine im Abseits

Das Hauptaugenmerk von adidas sowie den Konkurrenten wie Nike und Puma liegt derzeit auf der Fußball-EM in Polen und der Ukraine, von der sich der Konzern große Umsatzsprünge erhofft. Auf einen wirtschaftlichen Schub durch das Großereignis setzen auch die beiden Gastgeberländer. Das scheint jedoch insbesondere im Fall der Ukraine fraglich, die sich zuletzt politisch schon mal ins Abseits manövriert hat. Zudem zeigten vergangene Welt- und Europameisterschaften, dass sich positive wirtschaftliche Effekte, wenn überhaupt, meist nur kurzfristig zeigten – wie zuletzt in Südafrika.

Fazit

Der Profifußball wird als Wirtschaftsfaktor immer wichtiger. Das Public Viewing, das zur EM dem Gaststättengewerbe wieder große Umsätze bescheren wird, ist dabei nur ein kleiner Aspekt. Viel spannender ist die erstmalige Emission einer börsennotierten Anleihe durch Schalke 04. Hier könnte sich eine neue Verbindung von Fußball und Kapitalmarkt ergeben. Da die meisten deutschen Profivereine im europäischen Vergleich solide wirtschaften, sind sie als Assetklasse womöglich künftig nicht nur für Fans, sondern auch für professionelle Investoren interessant.

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