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Die Commerzbank hat erneut Personalsorgen: Andreas Schmitz verabschiedet sich mit sofortiger Wirkung aus dem Aufsichtsrat der Bank – nur kurze Zeit, nachdem das Haus bereits Aufsichtsratschef Hans-Jörg Vetter verloren hat, der sein Mandat aus gesundheitlichen Gründen niederlegt. In Konsequenz verschiebt die Commerzbank ihre Hauptversammlung, die für den 5. Mai geplant war. Die Aktie verlor in Folge via XETRA zeitweise 2,87% auf 5,21 EUR.

Schmitz machte laut dpa-afx keine Angaben zu den Gründen für seine Entscheidung. Er saß erst seit Anfang des Jahres im Kontrollgremium der Bank und war als möglicher Nachfolger für Vetter gehandelt worden. Der Jurist hat beinahe seine gesamte Karriere bei HSBC Trinkaus & Burkhardt in Düsseldorf verbracht. Von 2006 bis 2015 als Sprecher des Vorstands, anschließend fünf Jahre lang als Aufsichtsratsvorsitzender. Bis zur Wahl eines Nachfolgers führt bei der Commerzbank jetzt Vetters Stellvertreter und Konzernbetriebsratschef Uwe Tschäge den Aufsichtsrat. Er will den Posten aber nicht dauerhaft behalten.

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Das „Handelsblatt“ beruft sich auf Informationen aus Finanzkreisen, laut derer das Finanzministerium bereits zwei externe Kandidaten für den Posten genannt hat: den Chef der staatlichen Förderbank KfW Günther Bräunig sowie dessen Vorstandskollegin Ingrid Hengster. Bräunig hat laut „Handelsblatt“ allerdings bereits abgesagt: „Das habe ich schon vor einem Jahr abgelehnt, und ich habe ich noch mal abgelehnt.“

Die Commerzbank will nach eigenen Angaben „zeitnah“ ihre Personalprobleme klären und die Hauptversammlung abhalten. Ungeachtet der Verschiebung des Aktionärstreffens arbeite der Vorstand unverändert weiter an der Umsetzung der neuen Strategie, ließ das Bankhaus wissen.

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Diese neue Strategie hat es in sich: Unter dem seit Anfang des Jahres amtierenden neuen Vorstandschef Manfred Knof hat sich die Commerzbank einen harten Sparkurs verordnet. Gemäß der neuen Strategie soll die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern bis Ende 2024 von zuletzt knapp 40.000 auf 32.000 fallen. Betriebsbedingte Kündigungen will die Bank dabei so weit wie möglich vermeiden. Das Filialnetz wird zudem auf 450 Standorte fast halbiert. Nach einem Milliardenverlust 2020 peilt das Frankfurter Institut zumindest im Tagesgeschäft 2021 wieder schwarze Zahlen an.

Autor/Autorin

GoingPublic Redaktion / iab