Bildnachweis: Pacifico Renewables.

Soll die clearvise vorerst die einzige Beteiligung bleiben und bleibt die Pelion auch weiterhin Ihr Ankeraktionär?

Genau, die Pelion ist für uns in vielerlei Hinsicht ein hilfreicher Ankeraktionär, weil er eben dieses Netzwerk im Bereich erneuerbarer Energien aufgebaut hat und in der Lage ist, Entwicklern Risikokapital zur Verfügung zu stellen. Die Kapitalmarktstory wurde ja von Pelion dahingehend unterstützt, dass sie bei Kapitalerhöhungen zum einen mitgezeichnet haben, wir aber zum anderen Streubesitz aufbauen konnten. Und sie haben uns natürlich Transaktionssicherheit gegeben und den anderen Aktionären gezeigt, dass es hier darum geht, etwas aufzubauen. Das heißt Pelion wird unser Ankeraktionär bleiben. Wir wollen langfristig der größte Aktionär der clearvise werden und ein Unternehmen werden, das in der Lage ist, Möglichkeiten aus der Energiewende ganzheitlich zu adressieren.

Da sind ja nicht nur die Batteriespeicheranlagen. Andere Themen werden wir uns nach und nach auch anschauen. Wasserstoff ist sicherlich eines der Themen, das gerade in aller Munde ist. Für uns ist die Technologie aber derzeit noch nicht ausgereift genug. Dennoch behalten wir Entwicklungen in diesem Bereich im Auge und denken, dass Wasserstoff ein wichtiger Teil der Energiewende sein wird.

Wir werden auch kein Risikokapitalgeber, wollen unser Risikoprofil nicht wirklich ändern. Wir wollen den jeweiligen Zeitpunkt erwischen, zu investieren, bevor eine Technologie etabliert ist wie Wind und Solar heute. Das meinen wir mit „grün“ und „skalierbar“ und dass wir bei diesen Technologien einen Schritt schneller sein wollen.

Haben Sie da eigentlich eigene Technologie-Scouts oder entwickelt sich die Expertise über das Netzwerk, das Sie über die Jahre aufgebaut haben?

Es ist letzteres. Es gibt zwei Möglichkeiten für Unternehmen, wie man die Frage für sich beantworten kann. Eben, wie sie sagten, schaut man sich zuerst die Technologie an und überlegt sich dann, mit wem man zusammenarbeitet. Wir haben die Präferenz, einen starken Partner zu suchen. Es ist eher ein Top-Down-Ansatz: Wir schauen, wie stark ist das Management bzw. der Entwickler. Danach beurteilen wir, was uns der Entwickler von der Technologieseite bieten kann. Wir sind dabei selbstverständlich nicht Technologieagnostisch. Unser Investmentteam bzw. mein Vorstandskollege Christoph Strasser setzt sich kontinuierlich mit neuen Technologien und Geschäftsmodellen der Energiewende auseinander.

Herr Siddiqui, herzlichen Dank und weiter viel Erfolg bei der Energiewende

Dr. Martin Siddiqui

Interview: Ike Nünchert

Autor/Autorin

Ike Nünchert ist Mitglied des Autoren-Teams und schreibt für GoingPublic On- & Offline-News rund ums Börsengeschehen schwerpunktmäßig in Europa und den USA. Ein weiterer Berichtsfokus liegt beim Segment gründergeführter börsennotierter Unternehmen.