Bildnachweis: Pacifico Renewables.

Portfoliogröße in MW

Und ihre Kompetenzen werden dadurch im Hinblick auf die neuen Geschäftsfelder entlastet? Die clearvise konzentriert sich aufs operative Geschäft, während sie fortan im Aufsichtsrat der clearvise vertreten sind?

Genau. Gleichzeitig wollen wir unsere Kompetenz im Bereich Wind und Solar natürlich nicht aufgeben bzw. im Aufsichtsrat einbringen.

Wenn man an ein Co-Investment denkt, wenn wir also z.B. für einen großen Pensionsfonds die Möglichkeit finden, direkt in eine Wind- oder Solar-Anlage zu investieren, wird unsere aufgebaute Kompetenz wichtig sein. Und auch beim Verständnis für Batteriespeichertechnologien als Pflaster für die Netzstabilität werden unsere Kompetenzen im Bereich der erneuerbaren Energien eine wichtige Rolle spielen. Dazu kommt, dass man eine gewisse Erfahrung auf der Finanzierungsseite braucht. Viele Marktteilnehmer haben zum Beispiel bei der Finanzierung von Batteriespeicheranlagen noch nicht das Wissen wie bei der Finanzierung von Solar- und Windparks.

In welcher Größenordnung liegen denn die Batteriespeicherprojekte, welche die von Ihnen erwähnten ACE Power und Boom Power aktuell entwickeln?

Perspektivisch sollen es auch Großprojekte im dreistelligen MW-Bereich sein, anfangs kann man sich aber eher Batteriegrößen vorstellen, die in eine Hand voll Schiffscontainer passen. Wir werden also im ersten Schritt nicht die weltgrößten Batterien betreiben und uns mit einem Investment übernehmen, sondern wir werden schrittweise in den Markt reinwachsen.

Sie haben den Aktienkurs der clearvise angesprochen. Erhoffen Sie sich auch für Ihren Aktienkurs infolge der Synergien durch die Beteiligung und die hohen Strompreise eine anziehende Dynamik?

Was auf Seiten der clearvise passiert, ist relativ einfach. Der Kapitalmarkt kennt das Geschäftsmodell, das Portfolio wird größer. Was wir vorhaben, ist etwas Neues. Insofern hören wir natürlich von Investoren, dass sie spannend finden, was wir machen. Dennoch wartet jeder noch etwas ab, ob wir denn in naher Zukunft auch wirklich Batteriespeicheranlagen erwerben werden.

Wir haben unsere strategische Weiterentwicklung skizziert und sind jetzt in der Situation, dass wir beweisen müssen, dass wir das umsetzen können. Für uns wird es jetzt eine Phase geben, in der die Investoren auf uns schauen und abwarten, wann die erste Batteriespeicheranlage kommt bzw. wie gut wir den Business Case von Batteriespeicheranlagen erklären können. Dies ist wichtig, weil auch für Investoren oder Analysten dieses Technologiefeld noch relativ neu ist.

Am Ende haben wir uns für den neuen Weg entschieden, der sicher etwas dauern wird. Aber wir gehen ihn gern, auch wenn es am Kapitalmarkt immer leichter ist, Dinge zu tun, die jeder schon mal gesehen und verstanden hat. Aber unsere Idee ist es nicht nur, Wert für die Aktionäre zu schaffen, sondern auch die Energiewende voranzutreiben. Insofern müssen wir einfach die Geduld haben, nicht wöchentlich auf den Aktienkurs zu schauen, sondern an den Zielen zu arbeiten, die wir uns für die nächsten 5-10 Jahre gesetzt haben.