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Sie ist jung, modern, digital und nachhaltig. In bereits wenigen Jahren wird die „Generation Aktie“ den Großteil der Investmententscheidungen am Kapitalmarkt treffen – ein säkularer Trend, der nicht wegzudiskutieren ist. Gleichwohl bedienen sich nur die wenigsten Investor-Relations-Abteilungen digitaler Lösungen, um den Ansprüchen der nächsten Generation gerecht zu werden. Das muss sich ändern.

Die Generation Aktie ist mit dem Internet aufgewachsen. Dank des Einflusses von Social Media besteht oft auch eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne. Außerdem werden Werte wie Diversität und Nachhaltigkeit aktiv gelebt und eingefordert. Und: Die junge Generation ist dank Niedrigzinsphase bereit, früh in die langfristige Vermögensbildung zu investieren, zum Beispiel mittels Aktien.

Es ist absehbar, dass die kapitalmarktaffinen jungen Leute in der Masse und im Anlagevolumen wichtige Investoren von morgen sein werden. Die meisten IR-Abteilungen sind aktuell jedoch noch nicht adäquat ausgestattet, um den Bedürfnissen der jungen Generation an Aktionären gerecht zu werden.

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Die gute Nachricht ist, dass sich die Kommunikation nicht grundlegend ändern muss. Bestehende IR-Elemente sind erprobt und gut so, wie sie sind. Aufgrund der kurzen Aufmerksamkeitsspanne holt man die Generation Aktie mit einem 300-seitigen Finanzreport jedoch nicht mehr ab. Es geht vielmehr darum, passende Kommunikationselemente zu ergänzen, die auf die gesamte Kommunikationsstrategie einzahlen. Kurzum: Der Inhalt bleibt gleich, Medium und Format werden erweitert.

Auf bestehenden Formaten aufsetzen

Digitale Formate aus der Pandemie wie eine virtuelle Hauptversammlung oder virtuelle Roadshow Meetings sind erste gute Ansatzpunkte zum Wandel der IR, auf denen man aufsetzen kann. Eine Status-quo-Analyse hilft, die eigenen Defizite in der IR zu erkennen: Wo steht der Emittent heute, wie sieht die Aktionärsstruktur und deren Demografie aus? Was sind konkrete Ziele?

Wer etwa eine Social-Media-Präsenz aufbaut zu bestehenden der Equity Story, kommt etwa den U-30-Jährigen schon sehr viel näher; eine Nutzung von kurzen und prägnanten Audio- und Videoelementen bringt Verständnis- und Sympathiepunkte. Modernes Design und Mikrosites können gleichfalls eine Rolle spielen. Auch interaktive IR-Websites tragen zu einer besseren Rezeption des Angebots bei.

Es muss nicht immer gleich alles auf einmal sein. Aber wer die junge Generation erreichen will, sollte Schritt für Schritt auf sie zugehen und nicht warten, dass sie sich in die für etablierte Anleger bewährten Strukturen eins zu eins einfinden. Das greift zu kurz und „kostet“ im Zweifel Interessenten, die sich dann womöglich für eine andere Unternehmen entscheiden.

www.junicornconsulting.com

Autor/Autorin

Julia Stoetzel

Julia Stoetzel ist Gründerin und CEO von Junicorn Consulting, welche es sich zur Aufgabe gemacht hat, Investor Relations zu revolutionieren, um die Lücke zwischen den Akteuren des traditionellen Kapitalmarktgeschäfts sowie den Unternehmen und Investoren der nächsten Generation zu schließen.