Bayer hat eine Kooperation mit elf Start-ups im digitalen Gesundheitsbereich angeschlossen. Der Pharmakonzern strebt nach eigenen Angaben im Rahmen des Programms langfristige Partnerschaften an, um spezifische, digitale Lösungen für eine verbesserte Patientengesundheit in den Bereichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Onkologie, Augenheilkunde, Pulmologie, Radiologie als auch Digitalen Therapeutika voranzutreiben. Die teilnehmenden Healthcare-Start-ups wurden aus über 750 Bewerbungen aus 65 Ländern anhand folgender Kriterien ausgewählt: strategische Ausrichtung, Entwicklungsphase des Projekts und die Bewertung durch interne Experten.

Möglichkeiten Growth Track und Advance Track

Innerhalb des neuen Programms gibt es zwei Möglichkeiten, mit Bayer im Bereich Digital Health zusammenzuarbeiten: Der Growth Track bietet jüngeren Start-ups für die Zusammenarbeit und gemeinsame Entwicklung von Produkten und Lösungen eine Finanzierung über 75.000 EUR, sowie Büroräume in Berlin, Mentoring und Coaching durch Mitglieder des Top-Managements des Unternehmens. Der Advance Track richtet sich an Start-ups, die bereits weitergehende Kooperationen eingehen wollen. Auf eine Anschubfinanzierung folgen Zahlungen, die auf dem Erreichen konkreter Meilensteine beruhen.

Ausgewählte Advance Track Partner sind:

  • Prevencio Med (USA): Blutbasierte Tests und Entwicklung von Algorithmen, um das Risiko von Herzkreislaufkrankheiten vorherzusagen.
  • Blackford Analysis (Großbritannien): Marktplatz-Plattform für Apps und KI-Algorithmen, die medizinische Bilder analysieren und dafür von Aufsichtsbehörden genehmigt sind.
  • NeuroTracker (Kanada): Kognitives Trainings-Programm, das Denkvermögen und mentale Fähigkeiten fördert.
  • Carepay (Kenia): Carepay hat eine Bezahlplattform für die mobile Finanzierung von Gesundheitsleistungen entwickelt.
  • RelianceHMO (Nigeria): Eine Krankenversicherung, die Software, Data Science und Telemedizin nutzt, um Versicherungsleistungen bezahlbar und einfacher zugänglich zu machen.

Ausgewählte Growth Track Partner sind:

  • OKKO Health (Großbritannien): OKKO Health hat eine personalisierte Software für Smartphones entwickelt, um das Sehvermögen auch außerhalb von Augenkliniken genau monitoren zu können.
  • Wellthy Theapeutics (Indien): Wellthy Therapeutics hat eine Plattform entwickelt, die – klinisch validiert – Patienten bei Verhaltensänderungen unterstützt und ihr Risiko von chronischen Krankheiten reduziert.
  • Litesprite (USA): Litesprite entwickelt Spiele, die medizinische Behandlungen mit Mobile-Gaming kombinieren, um Patienten zu helfen, mit chronischen Krankheiten wie Depression oder Angstzuständen umzugehen.
  • Visotec (Deutschland): Endgerät für den Gebrauch zu Hause, das Monitoring durch optische Kohärenztomographie ermöglicht.
  • BioLum Sciences (USA): Entwickler von BioSense AMD, einem Endgerät, das Biomarker-Technologie nutzt, um Entzündungen der Atemwege zu analysieren.
  • Upside Health (USA): Upside Health hat die App Ouchie entwickelt, um mit chronischen Schmerzen besser umzugehen (durch Angebote wie kognitive Verhaltenstherapie, Unterstützung durch Communities, Schmerz-Tracking, Lerninhalte und die Integration von Kliniken).

Unter G4A (ehemals Grants4Apps) bündelt Bayer die Digital-Health-Initiativen des Konzerns. Dazu gehört neben der Identifizierung neuer Technologien, Geschäftsmodelle und Markttrends auch die Kooperation mit Start-ups. Seit dem Start im Jahr 2013 hat Bayer mehr als 150 junge Unternehmen im Gesundheitsbereich gefördert. Daraus sind über 30 konkrete Kooperationen entstanden. Mit G4A ist der Konzern nach eigenen Angaben heute weltweit in mehr als 13 Ländern aktiv, um Kooperationen im Gesundheitsbereich zu entwickeln und voranzutreiben.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.