Nur vier von zehn Pflegeheimbetreibern mit finanzieller Lage zufrieden Quelle: Pflegemarktstudie 2011 Ernst&Young

Personalsituation bleibt kritisch

Der Pflegeberuf wird gerade von jungen Leuten als unattraktiv angesehen, sodass sich trotz des verstärkten Einsatzes überwiegend osteuropäischer Pflegekräfte Personalknappheit bemerkbar macht. Außerdem steigen durch den eingeführten Mindestlohn die Personalkosten – der größte Kostenblock der Betreiber – weiter an. Der bereits heute bestehende Fachkräftemangel wird sich ausweiten. 86% der Befragten erwarten, dass die Rekrutierung geeigneter Fachkräfte in Zukunft schwieriger wird. Immerhin 63% der befragten Betreiber halten das Image des Pflegeberufs für unattraktiv.

Die Verbesserung des Images des Pflegeberufes, berufsbegleitende Aus- und Weiterbildung sowie die Reduzierung sowohl physischer als auch psychischer Belastungen sind für die Mehrheit der Betreiber die besten Mittel, dem Pflegenotstand zu begegnen.

Künftige Strategien der Gewinner

Der Pflegebranche in Deutschland wird wie keiner anderen Branche in Deutschland ein starker Anstieg der Nachfrage prognostiziert. Dennoch wird es erhebliche Veränderungen im Markt geben. Die regionale Verdichtung von Pflegeeinrichtungen wird zunehmen, Pflegeheimketten bzw. -verbünde erlangen entscheidende Wettbewerbs- und Kostenvorteile. Das klassische Pflegeheim wird nicht aussterben. Neubauten werden jedoch flexibler gestaltet und ergänzt von anderen Angeboten wie betreutem Wohnen oder Kurzzeitpflege. Hier sind innovative und flexible Ansätze gefragt, die in der Regel von größeren Anbietern besser bewerkstelligt werden können als von kleinen Anbietern.

Personal wird flexibler eingesetzt werden, was neben intensiven Bemühungen zur Imageverbesserung und Verbesserungen im Bereich Mitarbeiterführung bzw. Arbeitszeitmodellen zu einem Anstieg der Attraktivität der Arbeitsplätze führen wird.

 

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