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Die Max-Planck Ausgründung Quench Bio mit Sitz in Cambridge/US sichert sich in einer Serie-A-Finanzierungsrunde 50 Mio US $. Das Unternehmen entwickelt Wirkstoffe, die Mechanismen der angeborenen Immunabwehr adressieren, um schwere Autoimmun- und Entzündungskrankheiten zu bekämpfen. Im Mittelpunkt des Ansatzes steht das porenbildende Protein Gasdermin D, das im Rahmen einer Kooperation des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie in Berlin, des Max-Planck-Instituts für Molekulare Physiologie in Dortmund und des Lead Discovery Center GmbH (LDC) als aussichtsreiche Zielstruktur identifiziert wurde. Die gezielte Modulation von Gasdermin ist ein neuartiges Wirkprinzip zur Behandlung zahlreicher Entzündungskrankheiten, die mit NETose (Neutrophil Extracellular Traps) assoziiert sind, u.a. Rheumatoide Arthritis, Lupus, Multiple Sklerose und nicht-alkoholische Leberentzündung (NASH), und bedient somit milliardenstarke Absatzmärkte.

Lead Investor der Finanzierungsrunde ist RA Capital Management. Außerdem beteiligten sich Abbvie Ventures und die bisherigen Investoren Atlas Venture und Arix Bioscience. LDC, MPG/MI, Atlas und Arix hatten das Unternehmen 2018 gegründet. Das Team von Quench Bio umfasst erfahrene Arzneimittelentwickler und Wissenschaftler. Geleitet wird es von der Geschäftsführerin Samantha Truex, zuvor Chief Business Officer bei Padlock Therapeutics, das 2019 von Bristol Myers Squibb übernommen wurde.

„Mit so einem hervorragenden Team aus Managern, Wissenschaftlern und Investoren ist das Unternehmen bestens aufgestellt, um dieses spannende neue Therapiekonzept zum Erfolg zu bringen“, sagt Bert Klebl, einer der Geschäftsführer des LDC. Quench ist ein großartiges Beispiel für das Potenzial unseres kollaborativen Ansatzes zur Arzneimittelentwicklung. Gemeinsam ist es gelungen, die Entdeckung von Gasdermin und seiner Rolle bei Entzündungen in einen validierten Therapieansatz zu übertragen, der die Behandlung vielfältiger Entzündungskrankheiten wesentlich verändern kann.“

„Das gezielte Adressieren von Signalwegen, die bei Entzündungen zum Zelltod führen, ist ein einzigartiges Therapieprinzip. Es verspricht neue Chancen für Patienten, für die es momentan kaum Möglichkeiten gibt“, so Prof. Arturo Zychlinski, Gründer und Direktor des MPI für Infektionsbiologie, Berlin. „Gasdermine zählen zu den innovativsten Zielstrukturen zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen. Sie bieten zahlreiche Möglichkeiten für eine ganze Reihe von Wirkstoff-Entwicklungsprogrammen“, meint Prof. Herbert Waldmann, Gründer und Direktor des MPI für Molekulare Physiologie, Dortmund.

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