Bildnachweis: Foto: Leukocare.

Die Leukocare AG, ein Biotechnologie-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von biopharmazeutischen Formulierungen spezialisiert hat, gab heute den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 17,5 Mio. US-Dollar (14,6 Mio. EUR) bekannt, angeführt von Petrichor Healthcare Capital Management mit Beteiligung bestehender Leukocare-Aktionäre. Die Finanzierung besteht aus einer Wandelanleihe in Höhe von 15 Mio. US-Dollar sowie einer Kapitalbeteiligung von Petrichor in Höhe von 2,5 Mio. US-Dollar. Mit den Erlösen werden der weitere Ausbau von Leukocares Geschäftsaktivitäten in den USA beschleunigt, die marktführende Expertise des Unternehmens in der Formulierungsentwicklung von Impfstoffen auf Basis von viralen Vektoren und zukunftsträchtigen mRNA-Formulierungen gestärkt sowie die Bioinformatik-Aktivitäten des Unternehmens weiter ausgebaut.

Leukocare internationalisiert Aufsichtsrat

Nach der Finanzierung wird Tadd Wessel, Gründer und Managing Partner bei Petrichor, dem Aufsichtsrat von Leukocare beitreten. Das erwähnen wir deshalb noch vor einem O-Ton des CEO Michael Scholl bereits an dieser Stelle, da wir unsere LeserInnen hiermit gleich auf die Probe stellen wollen: Tadd Wessel…, war da etwas?…  Ja, genau: gerade erst vor wenigen Wochen hatte sich dieser mit seiner Finanzierungsunternehmung Petrichor ebenfalls in München eingekauft, bei der Garchinger ITM Isotopen Technologien München AG, damals ging es gar um den Großbetrag von insgesamt 109 Mio USD. Wessel war früher als Managing Director bei OrbiMed Advisors tätig, wo er den Aufbau des Bereichs Healthcare Special Situations und Structured Finance leitete und nach seinen Worten begeistert ihn an Leukocare: „…die marktführende Expertise in der Formulierungsentwicklung komplexer und innovativer Produkte, insbesondere in immer wichtiger werdenden Bereichen wie virale Vektoren und mRNA-Therapeutika, kombiniert mit künstlicher Intelligenz und Biostatistik, macht Leukocare zu einem einzigartigen Wegbereiter in diesem schnell wachsenden Biopharma-Bereich. Wir sind davon überzeugt, dass wir Leukocare durch unsere Partnerschaft auf ihrem Wachstumskurs sowohl in den USA als auch darüber hinaus unterstützen können.“

Nun aber kommt auch Michael Scholl, Vorstandsvorsitzender (CEO) bei Leukocare zu Wort und teilt mit: „Wir sind über den Abschluss dieser Finanzierungsrunde hocherfreut. Unsere umfassende Expertise in der Formulierungsentwicklung von Biopharmazeutika und viralen Vektoren in Kombination mit innovativer Bioinformatik macht uns zu einem führenden Anbieter von Entwicklungsdienstleistungen in diesen Bereichen. Diese Finanzierung ermöglicht es uns, unsere Wachstumspläne voranzutreiben, die sowohl den Ausbau unserer Bioinformatik-Fähigkeiten als auch Leukocares steigende Marktpräsenz in den USA umfassen. Ich möchte mich bei unserem neuen Investor Petrichor und unseren bestehenden Aktionären für ihre kontinuierliche Unterstützung und ihr Vertrauen bedanken.“

Leukocare verstärkt internationale Präsenz

Erst im Januar 2021 nahm Leukocare mit der Eröffnung von Entwicklungslaboren und Büros in Milford, Massachusetts, seine US-Aktivitäten auf. Dieser strategische Schritt bot die Möglichkeit, noch enger mit den in den USA ansässigen Kunden und Partnern im Bereich der Formulierungsentwicklung von Biopharmazeutika und Arzneimitteln für neuartige Therapien (ATMP) zusammenzuarbeiten.
Das firmeneigene Bioinformatik-Team ermöglicht die Entwicklung von überlegenen Formulierungen in kürzerer Zeit, indem es best-in-class Biostatistik mit Deep-Learning-Algorithmen kombiniert. Dadurch können ein umfangreicherer, theoretischer Entwicklungsraum abgedeckt werden und so maßgeschneiderte Lösungen aus einer breiteren Palette von Optionen angeboten werden. Weitere Investitionen im Bereich maschinelles Lernen sowie eine vergrößerte Datenbank werden diesen Ansatz unterstützen, um Hochdurchsatz-Screenings durch In-Silico-Experimente zu ersetzen und letztlich das Wissensgebiet der Formulierungswissenschaftler zu erweitern.

Keine Zauberei – aber doch fast

Leukocare braut also nicht wie Miraculix einen hoch-geheimen Zaubertrank, sondern versteht sich eher als algorithmisches Kochbuch des Weltwissens, das für jedes individuelle Hauptgericht (das Biopharmazeutikum) die idealen Zutaten zum Erhalt von Konsistenz (Stabilität) und „Geschmack“ (Wirksamkeit) zusammentüftelt. Wie das geschieht, das ist dann allerdings wieder genauso geheim wie bei den berühmten knollnasigen Galliern.

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