Die beiden Aachener Unternehmensgruppen Grünenthal und Adhesys Medical haben eine Lizenzvereinbarung über die Vermarktung eines Wundklebers beschlossen. Adhesys Medical Inc. ist die US-Tochter der in Aachen gegründeten Adhesys Medical GmbH, die 2013 auf Basis einer neuartigen Technologieplattform gegründet wurde. Adhesys Medical hat, unter anderem mit finanziellen Mitteln aus dem Seed Fonds Aachen, ein Produkt entwickelt, das eine Alternative zu herkömmlichen Verfahren zum Schließen von Operationswunden auf der Haut darstellen soll. Adhesys Medical firmierte bis Januar diesen Jahres unter dem Namen Medical Adhesive Revolution.

Grünenthal strebt auf den Krankenhausmarkt

Das Pharmaunternehmen Grünenthal erwirbt mit der Vereinbarung nun die exklusiven Rechte zur Vermarktung des Produkts in Europa und Lateinamerika. Beide Firmen wollen zudem die Durchführung klinischer Studien gemeinsam vorantreiben. Für Grünenthal gilt die Vereinbarung als wichtiger Schritt in den neuen strategischen Geschäftsbereich Krankenhausmarkt. Während der vergangenen fünf Jahre hat das Pharmaunternehmen nach eigenen Angaben insgesamt rund 131 Mio. EUR in Grundstücke, Gebäude und Produktionsanlagen am Standort Aachen investiert.

Im Oktober vergangenen Jahres gab das Unternehmen die Zulassung von Zalviso bekannt, einem Applikationsgerät mit einem hoch wirksamen Schmerzmittel für Krankenhäuser, das für die Behandlung von akuten, mäßig starken bis starken, postoperativen Schmerzen bei Erwachsenen angewendet wird.

Neuer Ansatz beim Wundverschluss

Adhesys Medical ist seit seiner Gründung im Jahr 2013 auf über zehn Mitarbeiter gewachsen und plant im kommenden Jahr den Standort Aachen weiter auszubauen. Derzeit entwickelt das Unternehmen zwei Produktlinien: einen biokompatiblen Wundkleber zur Anwendung auf der Haut, der nun durch Grünenthal vermarktet werden soll und einen biodegradierbaren Wundkleber zur Anwendung im Körper.

Der Wundkleber dient dem Wundverschluss nach operativen chirurgischen Eingriffen. Er soll sich künftig als Alternative zu gängigen Methoden des Wundverschlusses auf der Haut wie Nähen oder Tackern etablieren. Die auf Polyurethan basierende Technologie unterscheidet sich auf mehreren Ebenen von bereits existierenden Anwendungen und ist somit für den Einsatz in einer Vielzahl chirurgischer Eingriffe geeignet.

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