Bei CCS Telehealth Ostsachsen geht es um den Einsatz digitaler Technologien in der Ferndiagnose und Nachbehandlung. Die offene IT-Plattform soll erstmals Kliniken, Ärzte und Patienten einer ganzen Region vernetzen, um eine bessere und schnellere medizinische Versorgung der Bevölkerung zu sichern. Nach Angaben des sächsischen Sozialministeriums ist CCS Telehealth allein vom Patienten- und Themenumfang her das größte in der Bundesrepublik. Die Vorbereitungen dauerten zwei Jahre.

Insgesamt flossen bisher 10 Mio. Euro Fördergelder der EU und des Freistaates Sachsen in das Projekt, das vom Carus Consilium Sachsen (CCS) koordiniert und von der Telekom-Tochter T-Systems technisch umgesetzt wurde. CCS ist dabei eine Tochtergesellschaft des Universitätsklinikums Dresden. Die inhaltliche Betreuung der Patienten übernehmen mit Start des Probebetriebs am 1. Juli andere Abteilungen des Klinikums wie zum Beispiel das Herzzentrum.

Konkret soll mit dem Telemedizinprojekt die Versorgung von Patienten im ländlichen Raum verbessert werden. Die drei Teile des Projekts sind „Tele-Stroke“, „Telecoaching“ und „Telepathologie“. Tele-Stroke richtet sich an Schlaganfallpatienten. Über eine elektronische Plattform sollen sie durch etwa 30 Fachärzte von zwölf Kliniken nach der eigentlichen Behandlung aus der Ferne weiter betreut werden. Dieses Teilprojekt ist gleichzeitig als SOS-Netz gedacht, damit den Patienten bei einem neuen Schlaganfall schnell geholfen werden kann. Mit dem Projekt Telecoaching wird eine Fernunterstützung von Landärzten durch Kardiologen vom Herzzentrum am Uniklinikum Dresden verwirklicht. Auf diese Weise soll die Nachversorgung von Herzpatienten durch Ärzte vor Ort unterstützt werden. Bei der Telepathologie schließlich werden Gewebeproben von Patienten mit einem speziell entwickelten Hochleistungs-Scanner eingelesen und anschließend digital an Kliniken übertragen, wo Experten eine zweite Meinung zu den Diagnosen der Ärzte vor Ort abgeben.

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