Die Asklepios Kliniken Gruppe hat den niederländischen E-Health-Anbieter Minddistrict übernommen. Das Unternehmen ist in dieser Branche Marktführer in Europa und hat seinen Schwerpunkt aktuell in den Niederlanden. Asklepios verfolgt das Ziel, Minddistrict zusammen mit anderen Anbietern auch in Deutschland zur Marktführerschaft zu führen, wie das Unternehmen mitteilte. Ziel ist eine verbesserte Betreuung psychiatrischer Patienten. Die webbasierte Plattform von Minddistrict adressiert als Whitelabel-Anbieter alle Kliniken und ambulanten Einrichtungen in Deutschland und Europa sowie auch niedergelassene Psychologen und Psychotherapeuten, die ihre Therapieansätze mithilfe der individuell anpassbaren Module im psychiatrischen und psychosomatischen Setting digital ergänzen wollen.

Webbasierte Plattform zur Betreuung psychiatrischer Patienten

„Asklepios deckt im Rahmen seiner Digitalisierungsstrategie zunehmend auch die Vor- und Nachsorge von Patienten mit psychischen Erkrankungen oder Problemen im Bereich der seelischen Gesundheit ab. Gleichzeitig wächst unser Konzern entlang der Wertschöpfungskette, wenn wir etablierte Anbieter aus dem Bereich E-Mental-Health wie jetzt Minddistrict oder vor kurzem die EAP-Anbieter wie Talingo und INSITE übernehmen“, sagt Kai Hankeln, Vorstandsvorsitzender der Asklepios Kliniken Gruppe.

Asklepios hat den niederländischen Softwarehersteller Minddistrict kürzlich übernommen, nachdem die auf unterschiedlichen Modulen basierende Online-Therapie in sieben Kliniken des Konzerns bereits sehr erfolgreich genutzt wird. Jetzt ist die Einführung in allen psychiatrischen Einrichtungen der bundesweit agierenden Klinikgruppe geplant. Minddistrict wird damit künftig in allen stationären, tagesklinischen und ambulanten Asklepios-Einrichtungen angeboten. Aktuell ist die ergänzende Online-Therapie auf Basis der Minddistrict-Module bereits in den Asklepios Kliniken Brandenburg, Göttingen, Harburg, Lübben, Nord, Stadtroda und Teupitz im Einsatz.

Dr. Mark Willems, Gründer und CEO von Minddistrict, sieht in der Weiterentwicklung und Expansion von Minddistrict eine große Bedeutung für den Markt und viele Chancen und Vorteile für Patienten und Therapeuten: „In den kommenden Jahren wird man sich im Gesundheitswesen zunehmend großen Herausforderungen stellen müssen. Ein wachsender Personenkreis muss mit Behandlungsangeboten von höchster Qualität zu gleichbleibenden Kosten behandelt werden. Es wird außerdem zu einem Paradigmenwechsel kommen, weg von der traditionellen Behandlung und hin zu integrierter, patientenorientierter und auf Prävention ausgerichteter Versorgung, die die Nutzenden mobil in ihrem Alltag erreicht.

Behandlung ohne finanzielle Eigenbeteiligung

Patienten mit Depressionen, Angststörungen, chronischen Schmerzen, Arbeitsstress oder Schlafstörungen können im Rahmen einer psychiatrischen Therapie in vielen Asklepios Kliniken bereits heute eine Online-Therapie als ergänzendes Angebot in Anspruch nehmen. Mit der webbasierten Plattform bzw. der App von Minddistrict können sie ihre Behandlung ohne finanzielle Eigenbeteiligung und auf freiwilliger Basis zu Hause am PC oder unterwegs auf dem Mobilgerät ergänzen. Die Patienten können die wissenschaftlich geprüften Online-Interventionen nutzen, um ihren Therapieerfolg zu festigen, gelernte Inhalte im Alltag zu erproben oder digitale Tagebücher zu führen. Das kann begleitet durch einen Therapeuten geschehen, oder auch unabhängig von einer Therapie im Sinne eines verbesserten Umgangs mit der Erkrankung, oder um Denkanstöße für eine Verhaltensänderung zu bekommen. Ziel des Einsatzes der Online-Plattform und der Module ist es, dass die Patienten selbstbestimmt an ihrer Besserung arbeiten und ihr Rückfallrisiko senken.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.