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Das 2016, ursprünglich in München gegründete, E-Health Start-up Kaia Health hat eine 23 Mio. EUR schwere Serie B-Finanzierungsrunde abgeschlossen. Zu den Lead Investoren gehören der in Wien ansässige VC-Fonds capital300 sowie der acht Milliarden Dollar schwere VC-Fonds Idinvest und der Profi-Golfspieler Rory McIlroy. Darüber hinaus haben sich die Investoren Balderton Capital und Heartcore Capital an dem Investment beteiligt. Durch die neue Kapitalrunde konnte Kaia Health somit eine Finanzierung in Höhe von 45 Mio. EUR aufstellen.
Rückenleiden stehen in unserer Bevölkerung nicht erst seit der Coronakrise aufgrund von Bewegungsmangel an der Spitze der Schmerzarten überhaupt. Kaia Health bietet eine kostenpflichtige App für Rückentraining mit Echtzeit-Feedback an: Eine Art digitale Physiotherapie, die mithilfe eines Computer-Vision-Algorithmus das Ideal der Übung mit der Performance des Nutzers abgleicht.
Im Jahr 2017 unterstrich Gründer und CTO Manuel Thurner bereits wie schwierig der Nachweis von funktionierenden Geschäftsmodellen in diesem Bereich sei. Im Februar diesen Jahres geriet das Unternehmen dann aufgrund einer starken Erhöhung (x12) der Nutzungsmonatsgebühr für Selbstzahler in Kritik. Dies wurde mit der Notwendigkeit, die Digitaltherapie zu refinanzieren, sowie dem neuen Fokus auf ein B2B-Geschäftsmodell begründet. Im Zuge der Coronakrise wurde die App dann jedoch für drei Monate kostenlos angeboten. Kaia Health strebt auf der Basis des Digitalen Versorgungsgesetzes eine Anerkennung als App auf Rezept an. Zwölf Krankenkassen in Deutschland, die ungefähr die Hälfte aller Versicherten vertreten, finden diese App so sinnvoll, dass sie vorab Selektivverträge mit dem Startup geschlossen haben und den Jahresbeitrag für das Programm erstatten.
Das Investment soll dazu verwendet werden, mehr Therapien gegen chronische Schmerzen anbieten zu können, das Sales-Team in Nordamerika auszubauen und die Computer Vision Technologie zu verbessern. U.a. sollen Therapien für weitere Indikationen wie die Lungenkrankheit COPD – besser bekannt als Raucherasthma – entwickelt werden. Klinische Studien sollen ebenfalls gemacht werden – denn die sind Voraussetzung dafür, den Nutzern eine vertrauenswürdige Therapie und nicht nur ein Lifestyle-Produkt anbieten zu können.